WZ-Talk: Die USA, die Krise und das Phänomen Obama

Unser Korrespondent Peter De Thier diskutiert mit WZ-Lesern über Amerika.

Krefeld. Als Journalist ist er ein Beobachter der amerikanischen Politik, als studierter Volkswirt hat er die Finanzkrise vorausgeahnt und als Korrespondent der Westdeutschen Zeitung in Washington kennt er die amerikanische und die deutsche Mentalität: Peter De Thier hat beim WZ-Talk im Pressehaus an der Rheinstraße über die aktuelle Situation in den USA gesprochen. Chefredakteur Friedrich Roeingh moderierte die Diskussion mit Lesern der WZ.

De Thier, der seit 1990 für die WZ arbeitet, stellt die Doppelmoral der USA heraus: Sie verstünden sich als leuchtendes Vorbild für Demokratie, Präsident Bush sei aber durch Betrug am Wähler ins Amt gekommen. Sie wollten ein Vorbild für Rechtsstaatlichkeit sein, hätten aber Guantanamo zugelassen.

Und in Bezug auf die Wirtschaftskrise formulierte er die These: "Die Hochburg der freien Marktwirtschaft befindet sich auf dem unumkehrbaren Weg in einen Staatskapitalismus."

Die Folgen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise bilden den ersten Schwerpunkt der lebhaften Diskussion im Krefelder Pressehaus.

Der zweite ist das Phänomen Barack Obama. "Er hat einen Aufstieg über Bildung geschafft. Und jetzt ist die Ausstattung der Schulen ein Thema seiner Präsidentschaft."

Die Amerikaner stünden nach wie vor hinter Obama: Der erste schwarze Präsident habe in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit mehr erreicht als einige seiner Vorgänger in vier oder acht Jahren, urteilt De Thier.

Die Leser stellen dem Korrespondenten viele Fragen zur amerikanischen Politik, zur wirtschaftlichen Lage und zum Verhältnis zu Deutschland. Und De Thier antwortet nicht nur aus der Sicht des Journalisten und Volkswirts, sondern lässt auch Beobachtungen und Meinungen aus seinem privaten Leben einfließen. "In meiner Nachbarschaft hatten sich die Häuserpreise innerhalb eines Jahres verdoppelt. Die Blase musste irgendwann platzen." StM

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