WZ-Bus: Jugendliche vertreiben Kinder

Die Anwohner beschweren sich über trinkende Randalierer.

Krefeld. Der Spielplatz an der Weggenhofstraße liegt versteckt zwischen Häusern und Gebüsch. Jugendliche nutzen die Lage als Treffpunkt für Alkohol- und Drogenkonsum. So kann der Platz von den Kindern nicht zum Spielen genutzt werden.

Die Anwohner ärgern sich seit etwa drei Jahren vor allem über Lärm und Dreck. "Einmal kam ich nach Hause und sah überall Scherben, die Jugendlichen hatten mit einem Ball meine Balkontür getroffen", sagt Käthe Platen. Das war zwar ein Versehen, aber die Beschwerden häufen sich.

"Irgendwohin müssen die Jugendlichen ja, aber sie sollten hier keinen Alkohol trinken dürfen und dann die kaputten Flaschen liegen lassen", klagt Ursula Gerlach. Auch Cornelia Bünten, die Hausmeisterin des anliegenden Gebäudes, findet den Zustand nicht tragbar: "Ich wurde schon als Affe beschimpft, bei 20 Jugendlichen traut man sich auch nicht mehr, da hin zu gehen."

Die Meinung der Anwohner ist klar: Sie wollen einen einsehbaren Spielplatz, wo sich niemand verstecken kann. Außerdem sollte das Ordnungsamt öfter die Gegend kontrollieren. Wenn möglich, sollte der Platz abschließbar sein. "Einige meiner Nachbarn können nachts nicht schlafen, da die Jugendlichen zu laut Musik hören", so Anneliese Tietze.

Tagsüber sieht die Problematik nicht anders aus. Käthe Platen kann bei offenem Fenster nicht fernsehen. Barbara Hugenschmidt geht es weniger um den Lärm, vielmehr um die Verschmutzung: "Hier laufen Kampfhunde frei herum, vor denen habe ich mehr Angst als vor den Jugendlichen. Die Hundehaufen sind auch ein großes Ärgernis."

Vor allem in der wärmeren Jahreszeit wird das Problem mit den jugendlichen Randalierern akut. Ursula Gerlach hat vor etwa 20 Jahren ihre Töchter alleine auf dem Spielplatz spielen lassen. "Ich würde mein Kind aus Angst, es könnte sich an kaputten Glasflaschen verletzen, hier gar nicht spielen lassen", sagt Kateryna Deer.

Der Spielplatz sei nicht nur ein Ort des Drogenkonsums, sondern auch des illegalen Verkaufs: "Es ist dem Ordnungsamt bekannt, dass hier, durch die geringe Einsehbarkeit ein Drogenumschlagplatz entstanden ist", merkt Rosemarie Dickschen an. Ein Problem ist auch die geringe Beleuchtung des Platzes. "Es gibt nur zwei Lampen, abends liegt fast alles im Dunkeln", beschreibt Axel Butzen, stellvertretender Vorsitzender des Bürgervereins Nord, die Misere. "Die Präsenz von Wachleuten würde abschrecken."

Um die Jugendlichen wirksam von Alkoholkonsum und vom Lärmen abzuhalten, müsse das Ordnungsamt öfter kontrollieren, sagt Bünten. Eines gibt aber Anwohnerin Renate Leik zu bedenken: "Wenn hier alles in Ordnung ist, verlagert sich das Problem woanders hin. Die Jugendlichen ziehen dann weiter."

Käthe Platen, Anwohnerin

Kateryna Deer, Mutter

Renate Leik, Anwohnerin

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