Wirtschaft Westfalen AG baut Gaslager im Hafen

16 Millionen Euro sollen bei der neuesten Ansiedlung investiert werden.

Wirtschaft: Westfalen AG baut Gaslager im Hafen
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Die Westfalen-Gruppe will in den kommenden Jahren ein Flüssiggas-Tanklager im Krefelder Hafen bauen. Das Familienunternehmen aus Münster hat erste Behördengespräche geführt und in der vergangenen Woche einen Pachtvertrag mit der Hafen Krefeld GmbH abgeschlossen.

Für Hafengeschäftsführerin Elisabeth Lehnen startet damit jetzt das geregelte Verfahren zur Neuansiedlung: „Gerade beim Schiffsanleger und dem Eisenbahnanschluss werden wir unsere Expertise einbringen, damit der Betrieb wie geplant Anfang 2019 starten kann.“

Das Unternehmen will auf einem 40 000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Hafenringstraße und Wendebecken rund 16 Millionen Euro investieren. Bisher betreibt die Firma bereits zwölf Flüssiggas-Tanklager in ganz Deutschland sowie zwei Hafentanklager für Kraftstoffe in Münster und Minden. „Die Anbindung an Wasser, Schiene und Straße am Standort Krefeld ist für uns besonders attraktiv“, sagt Uwe Klöpper, Leiter Supply Chain Management im Bereich Energieversorgung der Firma.

Selbstverständlich würden beim Bau und Betrieb „die strengen EU-Sicherheitsstandards eingehalten“. Flüssiggas ist schon lange ein etabliertes Gütersegment im Krefelder Hafen. Beispielsweise liefert der Krefelder Großhändler Scharr CPC von hier aus Brenngase und Treibgase.

„Bisher haben wir aber nur drei Prozent unserer Umschläge in diesem Bereich“, sagt Geschäftsführer Sascha Odermatt. Der Hafen will die Geschäftszweige am Platz erweitern. Und im Zuge dieser sogenannten Diversifizierungsstrategie passe die Neuansiedlung, so Odermatt, „genau in unser Entwicklungskonzept“. Durch die zusätzlichen Gasmengen der Westfalen-Gruppe rechne man mit einer Verdopplung in der Gütergruppe Gase.

Auf dem Areal, das die Westfalen-Gruppe pachtet, wird derzeit noch Hüttensand gelagert, der in den kommenden Jahren aber in die Betonproduktion fließen wird. Der Investor Westfalen-Gruppe plant zwölf erdgedeckte — also unterirdische — Propan- und Butan-Behälter, einen Schiffsanleger, Verladestationen für Tankwagen und Bahnkesselwagen, eine Flaschenabfüllung sowie ein Betriebsgebäude.

Die Westfalen-Gruppe ist mit 23 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und Tschechien tätig. Das 1923 gegründete Unternehmen kommt auf 20 Produktionsstandorte in Europa, beschäftigt rund 1700 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2015 1,7 Milliarden Euro Umsatz.

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