Volksbank Volksbank Krefeld: Gute Dividende in 2016

Erstmals mehr als eine Milliarde Euro verliehen. Das Ergebnis ist gut.

Krefeld. Ein Jahr lang hat die Volksbank Krefeld gejubelt. 125 Jahre des Bestehens sind ein Grund. So richtig in Partylaune sind die Genossenschaftler im Frühjahr 2017 nicht, die Zinsentwicklung und das Regulatorik-Monster Brüssel machen es gerade den regionalen Flächenbanken schwer. Aber optimistisch bleiben der Vorstand, auch dafür gibt es einen Grund. Das Ergebnis aus dem Jubiläumsjahr ist gut, die Mitglieder der Genossenschaftsbank erwartet bei der Vertreterversammlung eine Dividende von immerhin sechs Prozent, die 21 Filialen bleiben, Stand heute, unangetastet, die Zahl von 350 Mitarbeitern und 35 Azubis bleibt stabil, die Erträge sind noch mal gestiegen.

In Zahlen sieht das so aus:

Die Bilanzsumme stieg um fünf Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro, das reine Kundengeschäft bei Spargeldern und Krediten legte ebenfalls zu: Das Gesamtkundenvolumen wuchs auf 3,812 Milliarden Euro und damit um 6,5 Prozent. Vorstandsvorsitzender Klaus Geurden sagt: „Das Kreditgeschäft ist die Herzkammer einer jeden Regionalbank.“ Die Volksbank verlieh 6,7 Prozent mehr als noch 2015, damit stehen jetzt 1,020 Milliarden Euro in den Büchern. „Die Gesamtsumme liegt erstmals in der Geschichte des Instituts über der Milliarden-Grenze.“

Auch das vermittelte Darlehensgeschäft mit den Hypothekenbanken, der R+V und der Bausparkasse Schwäbisch Hall wurde weiter ausgebaut. Damit betreut die Volksbank aktuell Kundenkredite über 1,61 Milliarden Euro (plus 5,6 Prozent).

Das Geld stammt weitgehend aus der Region. Auf der Passivseite stehen 1,349 Milliarden Euro (plus 7,2 Prozent), die die Mitglieder und Kunden der Kreditgenossenschaft im vergangenen Jahr direkt anvertraut haben. Auch hier sagt Geurden: „Das ist die höchste Steigerungsrate in den letzten Jahren.“ Bei den Wertpapieren, Guthaben und Rückkaufwerten steht ein Plus von 7,1 Prozent.

Trotzdem ist der Bruttoüberschuss um ein Prozent leicht gesunken auf 51,082 Millionen Euro. Grund sind gestiegene Ausgaben für Gehälter und Sachkosten (2,7 Prozent), wie Geurden weiter ausführt, und das aufwändige und teure Regelwerk, dass die Europäische Zentralbank einfordert.

Insgesamt geht das Betriebsergebnis von 1,07 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme auf 0,95 Prozent zurück. Der Benchmark bei den Genossenschaftsbanken in Deutschland liegt bei 0,8 Prozent. Der Jahresüberschuss nach Steuern wuchs auf 5,187 Millionen Euro, was den Mitgliedern die gute Dividende beschert. Zudem wurden die Vorsorgereserven um 11 Millionen Euro erhöht.

Geurden sowie seine Vorstandskollegen Stefan Rinsch und Christoph Gommans beklagen den von der EZB eingeführten politischen Zins durch eine nie dagewesene Geldschwemme, dessen Entwicklung nicht abzusehen sei. Der Markt sei dynamisch und werde kontrolliert. Das betrifft vor allem die Hardware. Derzeit hat die Volksbank 21 Filialen, halbjährig werde das auf den Prüfstand gestellt, auch eine Folge der Digitalisierung. Rinsch erklärt: „Das Angebot für unsere Kunden ist ja kein Selbstzweck. Wir beobachten genau, was der Kunde will.“ Eine Entwicklung zur größeren Nutzung der Online-Filiale gehöre zur Wahrheit. Im Moment werde an der aktuellen Struktur aber nicht gerüttelt.

Zu den weichen Faktoren gehört folgende Nachricht: Die genossenschaftliche Idee steht auf der „Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ der Unesco. „Sie ist der erste deutsche Beitrag auf dieser Liste überhaupt“, sagt Geurden erfreut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort