Verbraucherzentrale zeigt auf wo im Haushalt Gifte lauern

Die Verbraucherzentrale hat eine kleine Ausstellung zusammengestellt, die vor Wohngiften und Elektrosmog warnt.

Krefeld. Der Warnaufkleber auf dem WC-Reiniger war eigentlich nicht zu übersehen: „Ätzend — Enthält Salzsäure“. Salzsäure als chemische Keule im Badezimmer? Sollte eigentlich nicht sein. „Je länger die Chemikalienlisten auf den Etiketten sind, desto weniger sollten sie im Haushalt verwendet werden“, warnt Bernhard Pilch von der Verbraucherzentrale an der Petersstraße.

Mit dem Thema Chemie im Haushalt, Elektrosmog und Wohngifte beschäftigt sich eine kleine Ausstellung, die noch bis zum 8. November zum Riechen und Fühlen einlädt. „Die völlig schadstofffreie Wohnung ist eigentlich unmöglich“, schränkt er ein. „Es gibt aber viele Möglichkeiten, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten.“ Das fange beim Einkauf an, beim kritischen Blick auf Verpackung und Inhalte.

An der Petersstraße wird riech- und sichtbar gemacht, was gesundheitsschädlich ist. Lächelnde oder schmollende Smileys weisen den Weg. In Kinderspielzeug, das zu 90 Prozent in China hergestellt werde, sind oft Weichmacher enthalten. Aber auch in Bodenbelägen oder bestimmten Tapeten stecken schädliche Stoffe, die häufig zu Kopfschmerzen oder anderen Belastungen führen.

„Wer sich sein Wohnzimmer mit Vinyl-Tapeten ausstattet, umgibt sich mit Wänden aus Plastik“, sagt der Verbraucherberater. Hinter den Begriffen Dekor-Relief- oder Strukturtapeten stecke oft Vinyl. „Weil diese fast immer mit PVC aufgeschäumt sind, enthalten sie Zusatzstoffe wie Weichmacher, Flammschutzmittel oder Konservierungsstoffe, die ausgasen können.“

Darüber hinaus begünstigten solche Wandverkleidungen auch die Gefahr der Schimmelbildung. Dazu trügen aber auch Fehler bei nachträglicher Wärmedämmung von Wohngebäuden bei, erklärt Bernhard Pilch. Lüften sei die wirksamste Vorbeugungsmethode gegen die Entstehung von Schimmel.

Zwei- bis dreimal täglich sollte stoßgelüftet werden. Warme und feuchte Luft wird dadurch abgeführt. Auch in den Wintermonaten sollte das jeweils rund fünf Minuten lang geschehen.

„Nützlich ist auch ein Hygrometer, mit dem Luftfeuchtigkeit gemessen wird“, sagt Pilch. Deren Wert sollte in der Heizperiode zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Keinesfalls sollte ein Mieter bei Schimmel selbst aktiv werden.

„Das muss immer mit dem Besitzer abgestimmt werden, da es ja um dessen Eigentum geht“, betont Pilch. Eine solche Kontroverse hat es kürzlich zwischen Mietern der Siedlung „Klein-Österreich“ und der städtischen Wohnstätte gegeben (WZ berichtete).

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