Schule und Wirtschaft: Erst im dritten Anlauf einen Partner gefunden

Die Tucholsky-Schule arbeitet mit der Firma Nirosta zusammen. Eine Partnerschaft, die beiden Seiten hilft.

Krefeld. Rhythmisches Trommeln ertönt in der Aula der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule. Es leitet den Festakt ein, mit dem sich die Schule ihrem neuen Partner aus der Wirtschaft vorstellt. Dieses Mal hofft Michael Schütz auf mehr Glück mit der Wahl seines Kooperationspartners, der bereits der dritte ist. „Die vorherigen sind uns nacheinander weggebrochen“, so der Schulleiter.

Der Kaufhof im Horten-Haus hatte seine Tore geschlossen und der Maschinenbauer Andritz Küsters nach Neuorganisation seine Ausbildung eingestellt. Das Edelstahlunternehmen Thyssen-Krupp Nirosta (TKN) springt in die Bresche.

„Wir haben zwar schon seit sechs Jahren eine Partnerschaft mit der Montessori-Schule, doch durch die Drosselung unser Ausbildungszahlen neue Kapazitäten für dieses Engagement frei“, erläutert Jürgen Bröcker die Zusage auf direkte Anfrage der Schule.

Das sei nämlich mit Arbeit verbunden und müsse gelebt werden, so der TKN-Betriebsleiter Technische Ausbildung.

Bei einer Diskussionsrunde mit Vertretern von TKN und Schule, der Stadt, der Unternehmerschaft Niederrhein sowie dem Institut Unternehmen und Schule werden die Inhalte der Zusammenarbeit deutlich.

TKN profitiere durch den Gewinn von Auszubildenden, sagt Personalleiterin Sigrun Schatta-Bünting. Für die Schüler sei die Information durch die Auszubildenden durch keinen Lehrervortrag zu ersetzen.

Weitere Erwartungen der Beteiligten sind ein realitätsnaher Einblick der Schüler, Lehrer und Eltern in den Alltag des Unternehmens durch Info-Veranstaltungen und Betriebspraktika für die Schüler.

Trotz der bereits 47 Kooperationen zwischen Unternehmen und Schulen im Verbandsgebiet der Unternehmerschaft sieht Bürgermeister Frank Meyer das Projekt Schule/Wirtschaft noch immer in der Pionierphase. „Solche Kooperationen sollten im Zeichen des Fachkräftemangels selbstverständlicher werden.“

Astrid Holzhausen von der Unternehmerschaft kennt die Wünsche vieler Unternehmer, die bei den Schülern Defizite an Wissen und sozialer Kompetenz beklagen. „Wir wollen dazu beitragen, die Kluft zwischen Schule und Wirtschaft zu schließen.“

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