„Outokumpu-Chef soll an den Tisch“

Die IG Metall beklagt Stillstand bei den Verhandlungen um die Zukunft der deutschen Standorte. Am Donnerstag berät die Tarifkommission.

„Outokumpu-Chef soll an den Tisch“
Foto: Archiv abi

Krefeld. Die Verhandlungen mit Outokumpu um die Zukunft der deutschen Nirosta-Standorte treten laut Mitteilung der IG Metall weiter auf der Stelle. Auch in der vierten Verhandlungsrunde sei keine Bewegung auf Arbeitgeberseite erkennbar gewesen. Das Management beharre darauf, das Bochumer Werk zu schließen, und zwar nach ihren Vorstellungen Ende März 2015, und rund 1300 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen.

Über 700 Nirosta-Mitarbeiter waren jüngst zu einer zusätzlichen Betriebsversammlung der Standorte Krefeld und Bochum auf das Bochumer Werksgelände gekommen. Knut Giesler, NRW-Bezirksleiter der IG Metall, machte dabei klar: „Unabhängige Prüfungen haben gezeigt: Die Standorte in Bochum und Krefeld sind leistungsfähig und innovativ. Trotzdem beharrt das Unternehmen auf seinem Plan: Schließen — sparen — entlassen. Unser Tarifvertrag schützt die Beschäftigten vor diesen Undingen. Und wir werden eine solche Unternehmensstrategie nicht hinnehmen.“ Norbert Kalwa, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Outokumpu-Nirosta: „Wir werden uns nicht spalten lassen. Und wir sind bereit zu kämpfen — gemeinsam für alle Standorte.“

Die IG Metall fordert, dass Mika Seitovirta, der Unternehmenschef von Outokumpu, sich persönlich der Verantwortung für die Menschen stellt und an den Verhandlungen teilnimmt. Knut Giesler: „Die IG Metall ist verhandlungsbereit. Aber dafür muss Outokumpu von seiner Strategie abrücken und sich endlich glaubwürdig zu einer Zukunft der Standorte und zum Tarifvertrag bekennen.“ Der Bochumer Betriebsrat Murat Sanli sagte: „Sobald es nötig ist, sind wir wieder hier.“

Die Tarifkommission wird sich heute in Düsseldorf-Benrath treffen, um den Stand der Verhandlungen zu beraten.

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