Wirtschaft Milliardär Buffett kauft Firma von Pinguine-Boss

Krefeld. Es war kein Tag wie jeder andere am Montag für Wolfgang Schulz. Der Unternehmer kann sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen, zumal sein Hobby, die Krefeld Pinguine, ihm aktuell mehr Sorgen bereiten als sein Business.

Wolfgang Schulz (l.) ist Firmeninhaber und Boss der Krefeld Pinguine. Hier bei einer Pressekonferenz mit KEV-Trainer Rick Adduono.

Wolfgang Schulz (l.) ist Firmeninhaber und Boss der Krefeld Pinguine. Hier bei einer Pressekonferenz mit KEV-Trainer Rick Adduono.

Aber wenn ein Milliardär in Oppum an der Kuhleshütte vorbeischaut, wirft das eben Fragen auf. Nun ist Warren Buffett natürlich nicht wirklich beim weltweit größten Rohrzulieferer hereinspaziert.

Aber der drittreichste Mann der Welt mit einem geschätzten Vermögen von 60 bis 70 Milliarden Dollar hat von Amerika aus den Coup eingefädelt. Ein big deal für sein Unternehmen, die Berkshire Hathaway, und für den Krefelder Wolfgang Schulz. Der Unternehmer, der zu Jahresbeginn gerade die 70 gerundet hat, kann gerade nicht so, wie er wollte. „Tut mir leid, dass ich nicht mehr sagen kann“, erklärte er am Montag gegenüber unserer Zeitung.

„Wir haben ein non disclosure agreement unterschrieben.“ Einen Geheimvertrag, der Schulz Stillschweigen auferlegt.

Das Handelsblatt hatte am Montag Buffetts Initiative in Oppum öffentlich gemacht. Schulz sagte: „Ich kann bestätigen, dass PCC eine Vereinbarung ausgehandelt hat, um die Schulz-Gruppe zu übernehmen.“

PCC ist die Abkürzung für Precision Castparts Corporation (PCC), und Tochter von Buffets Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Die Holding investiert u.a. in Luftverkehrsgesellschaften und Banken. PCC ist Industriezulieferer, in fast allen Flugzeugen sind Teile von PCC verbaut.

Die Edelstahlprodukte von der Kuhleshütte in Oppum gelten als optimale Ergänzung. PCC ist erst seit 2015 Teil der Berkshire Hathaway, 37 Milliarden Dollar hat Buffet für das Unternehmen bezahlt. Die Schulz-Gruppe mit Dienstsitz in Oppum und einer Dependance an der Hülser Straße beschäftigt rund 450 Mitarbeiter, macht einen Jahresumsatz von rund 170 Millionen Euro.

Zum Kaufpaket gehört laut Handelsblatt auch die US-Tochter Schulz Xtruded Products, die nahtlose Stahlrohre und Werkstoffe für die Luftfahrtbranche im US-Staat Mississippi fertigt. Buffet hatte sich 2015 auf angekündigte Einkaufstour in Deutschland begeben, die er mit der Übernahme der Motorrad-Kette Louis gestartet hat.

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