Jubiläum beim Juwelier Kammen: Feier im Schmuckkästchen

Das Juweliergeschäft von Hildegard Kammen an der Hochstraße 88 besteht seit 125 Jahren.

Krefeld. „Dürfen wir Ihr Haus fotografieren?“ Noch heute hört Hildegard Kammen diese Frage von Kunden, die ihr Juweliergeschäft an der Hochstraße 88 aufgesucht haben. „Schmuckkästchen“ wurde und wird das Juweliergeschäft auch genannt. Samstag beginnt dort der Jubiläumsverkauf, der bis 17. November läuft: Das Geschäft blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück.

Zusammen mit seiner Frau Charlotte gründete Goldschmiedemeister Franz Kammen 1887 ein Juweliergeschäft an der Marktstraße 58. Zwei Jahre später erfolgte der Umzug zum heutigen Standort an der Hochstraße 88. Kammen führte als erster Goldschmied in Krefeld und am linken Niederrhein die damals neu erfundenen fugenlosen Eheringe — das Trauring-Geschäft blühte.

1922 trat Franz Kammen in den Ruhestand. Zunächst übernahmen zwei Töchter und der Sohn das Geschäft, später waren Sohn Carl und seine Frau Hildegard die Inhaber. Ihre drei Töchter wuchsen sozusagen im elterlichen Betrieb heran, der nach dem Zweiten Weltkrieg an selber Stelle wieder aufgebaut worden ist. Die älteste Tochter ist seit 1988 die alleinige Inhaberin.

Hildegard Kammen hat als graduierte Betriebswirtin mit Weiterbildungen in den Schmuckzentren Pforzheim und Idar-Oberstein ihre Branchenkenntnisse vertieft. Seit einiger Zeit sind sie und treues Mitarbeiterinnen-Team mit den Vorbereitungen zum Jubiläumsverkauf mit besonderen Aktionen beschäftigt. Auch die Dekoration wird auf das Jubiläum abgestimmt.

Ihre Kunden kommen aus Krefeld und vom gesamten Niederrhein. Teils sind es treue Stammkunden, die bereits bei Hildegard Kammens Eltern gekauft haben. Aber auch junge Leute zieht es in ihr Geschäft, die sich für Livestyle-Schmuck interessieren.

„Die Branche Handel ist im Wandel“, sagt Hildegard Kammen. „in unserer Branche auch wegen der spürbar gestiegenen Metallkurse.“ Ein Zukunftswunsch: „Ich möchte die Tradition dieses Hauses weiter begleiten“

Zu dieser Tradition gehört auch das „Goldene Spinnrad“. Zwölfmal wurde dieses Kunstwerk ab 1966 im Hause Kammen hergestellt. Erhalten haben es u.a. Modeschöpfer wie Pierre Cardin und Wolfgang Joop.

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