Ansiedlung Brockmann: Holzimporteur zieht in den Hafen

Das Unternehmen Brockmann verlegt seinen Firmensitz von Düsseldorf an die Bataverstraße in Krefeld.

Ansiedlung: Brockmann: Holzimporteur zieht in den Hafen
Foto: Jürgen Brefort

Krefeld. „Der neue Standort am Rheinhafen ist für uns attraktiv. Das Exportholz aus unserem Lager in Antwerpen soll schon bald per Binnenschiff vor unserer neuen Haustür anlanden“, nennt der Inhaber der Firma Brockmann-Holz, Hans-Gerd Glatzel, einen der wichtigsten Gründe für den Wechsel von Düsseldorf nach Krefeld.

Ansiedlung: Brockmann: Holzimporteur zieht in den Hafen
Foto: Dirk Jochmann

Stolz zeigt der 72-Jährige die großzügig und topmodern gestalteten Räumlichkeiten: das riesige, zu den Seiten hin offene Lager, die Holzbearbeitungshalle, die Heizungsanlage, die kostengünstig das Restholz verwertet und das Bürogebäude, von dem aus die Handelskaufleute des Unternehmens bald das Geschäft steuern. Sogar eine eigene Dieseltankstelle ist vorhanden.

Beim Rundgang begleiten ihn die Geschäftsführer der Hafengesellschaft, Elisabeth Lehnen und Sascha Odermatt. Sie freuen sich über die modernen Räumlichkeiten und den neuen Hafenanrainer, der eine weitere Lücke schließt. Der gelernte Jurist Glatzel ist dankbar für die Unterstützung der beiden bei der Ansiedlung, was auch für den Chef der Wirtschaftsförderung, Eckart Preen, gelte.

Das Firmengelände sowie alle Räume sind so konzipiert, dass genug Platz für die geplante Expansion des Geschäfts bleibt. „So vorausschauend wie die gesamte Planung ist, hat mein Vater auch das Grundstück an der Bataverstraße schon 1995 erworben“, sagt Gerd-Friedrich Glatzel.

Der 36-jährige Wirtschaftsingenieur führt inzwischen allein die Geschäfte und pendelt oft zwischen dem bisherigen Domizil in Oberkassel am Vodafone-Tower und dem neuen am Rheinhafen hin und her. „Ich bin froh, dass mein Vater mir auf der Baustelle weitgehend den Rücken freigehalten hat“, sagt er.

Im Januar diesen Jahres haben die Bauarbeiten begonnen und sind bis auf etwas Feinschliff beendet. Jetzt wird eingerichtet. Die Holzbearbeitung wird mit neuester CNC-Technik zum Schneiden, Bohren und Fräsen ausgestattet. Hier erfolgt die Anarbeitung des Holzes auf Kundenwunsch.

Spezialisiert hat sich das Unternehmen auf Serviceleistungen rund um das Sperrholz. Das Rohmaterial kommt aus Brasilien, China, Russland, Osteuropa und Skandinavien. Verarbeitet wird es unter anderem zu Verschalungen, Kisten und diversen Sortimenten an Baumaterial in handelsüblichen Größen.

Zu den Kunden zählen industrielle Abnehmer und der Holzfachhandel wie Holz Roeren in Krefeld. Kunden entlang der Rheinschiene zwischen Bocholt und Koblenz werden mit eigenen Lkw beliefert, weitere Wege von Spediteuren übernommen.

Die Anlieferung zum Servicezentrum in Krefeld soll nun soweit möglich per Binnenschiff erfolgen. „Die logistische Anbindung ist super, die innerbetrieblichen Abläufe steigern die Arbeitsqualität und der schnellere Umschlag kommt den Kunden zugute“, schwärmt Junior Gerd-Friedrich Glatzel. Eine weitere Option sei der vorhandene Bahnanschluss, der bei Bedarf aktiviert werde.

Auch die Mitarbeiter seien schon voller Vorfreude auf die neuen modernen Arbeitsplätze, berichtet der Senior. Sie hatten bereits Gelegenheit, die neuen Arbeits- und Sozialräume zu begutachten. Auch eine eigene Kantine gehört dazu. „Alle Mitarbeiter werden Stand jetzt zum Jahresende mit umziehen.“

Die Investition des fast zweistelligen Millionenbetrags sei wohl überlegt und auf die geplante Expansion des Familienbetriebs ausgerichtet.

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