X Factor: Kassim Auale ist eine Runde weiter und im Bootcamp

20-Jähriger aus Krefeld überzeugte Jury erst im zweiten Anlauf.

Krefeld. Kassim Auale hat es geschafft - zumindest ins Trainingslager der wöchentlichen Musik-Castingshow „X Factor“, dem sogenannten Bootcamp.

Beim WZ-Interview am Montag durfte der 20-jährige Krefelder Student aufgrund der strengen Teilnahmebedingungen mit dem TV-Sender Vox noch nicht erzählen, dass er nach dem ersten Auftritt in Köln eine Runde weitergekommen ist.

„Ich bin ein absolutes Nervenbündel. In der Sendung wird das sehr stark thematisiert. Ich finde aber, ich verfüge über eine gesunde Nervosität“, hatte er gegenüber der WZ erzählt.

Und diese Nervösität war am Bildschirm deutlich zu spüren. Vor seinem Auftritt zeigte Vox ein kurzes Portrait des deutsch-somalischen Krefelders: Szenen im Wohnzimmer mit seiner Mutter und im Proberaum mit seiner Metal-Band „Breakdowns at Tiffany’s“, wo er als Shouter.agiert. Da war der Kassim Auale noch locker und gelöst.

Ganz anders die Szenen beim Casting, wo er gestresst wirkte. Der Auftritt vor den Jurymitgliedern Sarah Connor, Das Bo und Till Brönner geriet zum Desater. „Arsch-nervös“ sei er, sagte er auf der Bühne und konnte auch auf die Frage von Sarah Connor, was er von „X Factor“ erwarte, nur lapidar antworten: „Ich freue mich, vor so einer Riesenmasse von Menschen zu singen.Und ich will das Ding hier unbedingt gewinnen.“

Till Brönner reagierte: „Schön und gut, aber das ist auf keinen Fall genug.“ Das waren keine guten Vorzeichen, denn Brönner zeigte deutlich seine Skeptis. Als Kassim Auale dann seine Version von „Sitting, Waiting, Wishing“ von Jack Johnson sang, wurde deutlich: Ein glatter Reinfall, denn stimmlich lag er voll daneben.

Als er sich noch dafür entschuldigen wollte und Till Brönner ins Wort fiel, gab es eine klare Ansage des Jurymitglieds: „Du weisst ja garnicht, was ich sagen wollte. Aber mit der Nummer kommst du nicht weiter. Das weiß ich.“ Alles schien klar zu sein.

Doch Kassim Auale gab nicht auf. Trotz seiner Nervosität und deutlicher Niedergeschlagenheit fragte der 20-Jährige von sich selbst sehr überzeugt: „Darf ich noch etwas für Euch singen?“ Und er durfte. Als A-capella-Zugabe gab es dann „Grenade“ von Bruno Mars.

Dem Publikum gefiel es.Till Brönner gab sich sehr skeptisch, prüfenden Blickes darum bemüht, Kassim zum Zuhören zu bewegen. „Kannst du zuhören?“ Er hielt den Studenten für „beratungsresistent“ und gab ihm ein Nein.

Das Bo und Sarah überzeugte er dann doch noch. Sarah Connors: „Ich finde dich bezaubernd. Wir brauchen jemanden, der sich auf den Arsch setzt und hart arbeitet. Die werden dich wegblasen im Bootcamp.Aber du bist dabei.“

Auf einmal war die Nervösität wie weggeblasen. Kassim Auale sprang wie ein Gummiball auf der Bühne herum. Hinter der Bühne gab es dann Emotionen pur: ein etwas zurückhaltender Vater, ein Mitglieder seiner Metal-Band und ein Freund, die zeigten, dass harte Jungs sich auch umarmen können.

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