Wiesenzeitung: Kleine Journalisten arbeiten im Stadtwald

Kinder haben Spaß am Schreiben.

Krefeld. Es ist 11 Uhr und fantastisches Wetter. Entfernt kann man den Räuber Hotzenplotz im Puppentheater schimpfen hören. Abseits der vielen Attraktionen herrscht in der Bauwagen-Redaktion viel Betrieb. Hier schreiben die Kinder täglich ihre Wiesenzeitung über das Spiel ohne Ranzen.

Die Schwestern Lena (13) und Hannah (11) sitzen an einem der sechs Laptops. Lena tippt, Hannah macht die Vorschläge. Die beiden schreiben heute einen Artikel mit der Überschrift „Alte Flaschen in neuem Glanz.“ „Es geht um einen Stand, an dem ate Glasflaschen mit Perlenketten verziert werden und so zu richtig schönen Vasen werden“, erklärt Hannah. Die ersten Sätze haben die beiden schon geschrieben.

An einem Tisch unter dem orangefarbenen Pavillon vor dem Bauwagen sitzt Alina (10) und überlegt sich die Fragen für ihre Geschichte. Sie wird gleich den Malstand besuchen, die Veranstalter interviewen und auch das Foto für die Zeitung selber machen.

Die Kamera wird den Kindern vom Jugendfilmclub Medienzentrum Köln (JFC) zur Verfügung gestellt. Die Kölner unterstützen die Westdeutsche Zeitung mit drei Mitarbeitern beim Projekt Wiesenzeitung. Sie geben Tipps beim Layout und Produktion. WZ-Mitarbeiter Benjamin Schruff betreut den inhaltlichen Teil der Zeitung. Weitere Unterstützer der Wiesenzeitung sind „1, 2, 3, Azubi-fit“ stellt den Bauwagen kostenlos zur Verfügung. Die Hildegard-Bredemann-Busch-du-Fallois-Stiftung stellt die finanziellen Mittel zur Verfügung.

Alina hat jetzt neun Fragen gesammelt und stapft mit ihrem Presseausweis zu ihrem Termin los. So einen Ausweis bekommt jeder, der hier schreibt. „Bisher haben ungefähr 60 Kinder für die Wiesenzeitung geschrieben“, sagt Thomas Landes vom JFC.

Nach zehn Minuten haben Lena und Hannah ihren Vasen-Artikel fertig und machen sich bereit für ihren nächsten Termin. Eigentlich sollte es um das Hüpf-Krokodil vor dem Circus Renz gehen, doch da ist gerade nichts los. Deshalb entscheiden sich die beiden, doch lieber über das Glitzerspray beim Schminken zu berichten.

Sarah (10) setzt sich jetzt auf Alinas Platz: Sie macht heute die Wiesenumfrage. Sie befragt die Besucher, wie es ihnen hier gefällt. Jetzt muss sie erst mal verschnaufen. „Das macht viel Spaß, aber ist auch anstrengend. Gerade, wenn die Leute nur mit Ja oder Nein antworten.“. Sie hat bereits im vergangenen Jahr schon für die Wiesenzeitung geschrieben und kann sich gut vorstellen, eines Tages eine Journalistin zu werden.

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