Wiedersehen 40 Jahre nach dem Staatsexamen

Im Haus Mormels feiern 13 gelernte Krankenpfleger ihren Jahrestag.

Krefeld. Roswitha Krüger schwelgt gern in Erinnerungen. Vor 40 Jahren hat sie das Staatsexamen als Krankenpflegerin in den Städtischen Krankenanstalten, dem heutigen Helios Klinikum gemacht: „Manche von uns sind noch voll berufstätig, andere arbeiten nicht mehr“, sagt sie.

Im Haus Mormels an der Verberger Straße haben sich 13 ihrer damaligen Ausbildungskollegen getroffen, um den Jahrestag zu feiern. Die dreijährige Ausbildung hat die Krankenpfleger zusammengeschweißt: „Zum Teil haben wir zusammen in Schwesternhäuser gewohnt, sodass wir privat auch viel miteinander zu tun hatten“, erklärt die Organisatorin.

Krüger erzählt, dass das alte Lungenkrankenhaus zu einem Schwesternhaus umfunktioniert wurde, in dem einige Schülerinnen untergebracht wurden. Dort waren sie unter der Obhut von Schwester Dolly: „Sie hat uns mit Brötchen und anderen Leckereien verwöhnt, wir waren wie ihre Ersatzkinder und noch heute halten wir sie in Ehren“, sagt Krüger.

Unter den 21 Auszubildenden war mit Roderich Kowal nur ein Mann. „Es war schön, der Hahn im Korb zu sein, denn viele Lehrer haben Rücksicht auf mich genommen und waren zu den Schwestern viel strenger als zu mir“, erzählt er. An eine Situation erinnert sich Kowal genau: Als im Unterricht die weibliche Hygiene durchgenommen wurde. „Da musste ich den Raum verlassen und wusste gar nicht warum“, blickt er heute lachend zurück.

Pünktlich um 23 Uhr war die Anwesenheit von Männern im Schwesternhaus strengstens verboten: „Ich habe aber trotzdem immer einen Weg gefunden“, sagt der ehemalige Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin mit einem Schmunzeln.

Die Klasse von damals hatte eine schöne Zeit. Daran erinnern sich die Teilnehmer heute noch gern. „Deswegen treffen wir uns auch alle fünf Jahre, damit wir uns nicht aus den Augen verlieren“, sagt Roswitha Krüger. jek

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