Verein für Heimatkunde: Vom Vorsitz zum Ehrenvorsitz

Verein für Heimatkunde sang für Reinhard Feinendegen.

Krefeld. Zum Abschied hat es sogar ein echtes Ständchen gegeben - auf Krieewelsch. Dr. Reinhard Feinendegen hat nach 33 Jahren den Vorsitz des Vereins für Heimatkunde an einen Jüngeren abgegeben.

Und zu seiner Überraschung sang die versammelte Mannschaft aus vollem Halse "Drei Ponk Meähl" für ihn. Sein Nachfolger ist sein bisheriger Stellvertreter Robert Claßen. Neuer stellvertretender Vorsitzender des Vereins ist Dr. Jürgen Schram, Professor an der Hochschule Niederrhein.

Claßen hatte seinen Vorgänger zum Ehrenvorsitzenden des Vereins erkoren. "Ich bin überwältigt", sagte Reinhard Feinendegen. Aber er ist auch erleichtert: "Ich bin eine gewisse Last los."

Reinhard Feinendegen, der Historiker aus Uerdingen mit großer Leidenschaft für die Stadtgeschichte, hatte auch diese Sitzung aufs Genaueste vorbereitet. Für sein großes Engagement erhielt der ehemalige Gymnasialdirektor 2007 die Stadtehrenplakette.

Der Verein hat 838 Mitglieder - und wünscht sich Zuwachs. Das Flaggschiff ist die Zeitschrift Heimat, Band 79 erschien im Dezember 2008. Schwerpunkt: Synagoge. Aus der Redaktion hat sich Reinhard Feinendegen - der übrigens seine sämtlichen Schriften ganz ohne Computer verfasst - auch zurückgezogen.

Hier halten jetzt Dr. Christoph Dautermann vom Museum Burg Linn und Dr. Reinhard Ostrowski die Bleistifte in der Hand. Am 5. Band der Stadtgeschichte schreibt Feinendegen weiter.

Der Arbeitskreis Mundart wird weiter unterstützt; es soll ein neuer Quellenband zur Geschichte der Weimarer Republik in Krefeld erscheinen, außerdem ein Reprint des Bändchens "Krefeld meine Heimat".

Die Fahrten des Vereins wurden ausgeweitet und sind sehr beliebt. Vorstand und Kassenwart wurden entlastet. Außerdem befasst der Verein sich mit Denkmälern: "Wir werden ein wachsames Auge darauf halten", versprach Feinendegen. Und berichtete noch von einem Geschenk.

Das Protokollbuch des Vereins von 1918 bis 1979 tauchte bei einem Antiquar in Tönisvorst auf und wurde dem Verein geschenkt. Wie immer mündete die Jahreshauptversammlung in einen Vortrag. Johann Schwarz von der jüdischen Gemeinde in Krefeld trug im Foyer der VHS vor.

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