Uwe Krögers Schatzkiste

Der Musical-Star präsentiert seine Revue vor halbleeren Rängen. Einziger Lichtblick: sein Gast Annemieke van Dam.

Krefeld. Für den Veranstalter dürfte Uwe Kröger in Krefeld kein Hit gewesen sein. Bei der einzigen Show in Nordrhein-Westfalen am Samstag war der König-Palast nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Dabei führt die Konzert-Revue "Absolut Uwe - From Broadway to Hollywood” das Publikum um die halbe Welt - von den angesagten US-Städten des Showbusiness bis nach Hamburg und Wien sowie in die Kindheit des Sängers.

Er outet sich gleich, dass "absolut" sein Lieblingswort sei und verspricht: "Das Wort soll Sie heute Abend begleiten." Als roten - nein, orangefarbenen - Faden für seine Moderationen hat Kröger außerdem einen Koffer dabei, mit dem er einen Deal geschlossen hat. "Der Koffer darf mit auf der Bühne sein, wenn er immer pünktlich ist." Kröger fordert einen "Auftrittsapplaus" für das Gepäckstück, den ihm das Publikum auch folgsam spendet.

Der Sprung zurück in seine Kindheit lässt ihn auf ein Karussellpferd, seine Stute Britta, klettern. Von deren Rücken aus intoniert er "Born free" aus dem gleichnamigen Film, der die Geschichte einer Löwin erzählt.

Dann geht es musikalisch weiter in die Partykeller der 70er- und 80er-Jahre mit Titeln wie "California dreams" oder "Aquarius". Die hatten damals deutlich mehr Pepp als bei Kröger und der Herwig Gratzer Band. Einziges witziges Detail bei dem Titel aus dem Musical "Hair" sind auf den drei Leinwänden die "Pril-Blümchen", jene poppigen Aufkleber, die damals auf den Spülmittelflaschen prangten. Bis auf diesen einen Gag kann man das Lichtdesign des Abends als bieder und preiswert bezeichnen.

Der große Lichtblick kommt erst in Form einer attraktiven jungen Dame auf die Bühne, der stimmlich sicheren, schauspielerisch überzeugenden Annemieke van Dam - bekannt aus dem Musical "Elisabeth". Hits wie "Ich gehör’ nur mir" oder "Der letzte Tanz" steigern den Applaus im düsteren Oval. Gemeinsam singen und tanzen sich die beiden durch "James Bond" und das "Phantom der Oper".

Nach gut zwei Stunden hat die Reise durch Krögers "musikalische Schatzkiste" ihr Ziel erreicht. Auf der Bühnenkante sitzend, bedankt er sich beim Krefelder Publikum, dass es "trotz Wirtschaftskrise ins Theater, ins Live-Konzert geht". Als Zugabe folgt ein Duett mit van Dam aus "Dirty Dancing" und noch ein Episödchen der Kindergarten-Geschichte um den Koffer. Das Publikum applaudiert stehend.

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