Unsere Mädchen für alles

Krefeld. Einen Pistenfreund ins Krankenhaus begleiten zu müssen, ist einer der unerfreulichen Momente im Leben eines Reiseleiters. „Zum Glück kommt so etwas nicht so häufig vor“, sagt Franz-Hermann Diekmann, der bei der Fahrt des Skiklub Bayer Uerdingen zum Kronplatz in den Dolomiten gemeinsam mit seiner Frau Ursula Chef der Reisegruppe ist.

Grund für den Klinikaufenthalt des Mitfahrers war nicht ein Unfall beim Skifahren, sondern eine Vorerkrankung.

Die Arbeit beginnt für den Reiseteilnehmer bereits vor der Abfahrt. Dann informiert er sich ausführlich über das Reiseziel. „Bei der Fahrt in die Dolomiten bietet sich eine Skisafari einfach an“, sagt Diekmann. Dabei geht es nicht darum, "Tiere zu sammeln“ wie bei einer Safari in Südafrika, sondern möglichst viele unterschiedliche Pisten kennenzulernen. Auch eine erste Information über die Teilnehmer kann sich lohnen. „Weil viele regelmäßig mitfahren, kennen wir deren Können auf den Brettern“, erklärt der 56-Jährige. So kann er bereits erste Gruppen einteilen. Fünf Skilehrer stehen bei der Tour in die Dolomiten zur Verfügung. In Gruppe 1 werden die Experten auf den Brettern, in Gruppe 5 die Anfänger eingeteilt. So kommt jeder am besten zu seinem Recht.

Nach der Zimmereinteilung bei Ankunft gehört am ersten Pistentag das Thema Skipässe zu den Aufgaben des Reiseleiters. Und diese ist durchaus komplex: Sonderwünsche (zum Beispiel nur vier statt sechs Pistentage) oder Rabatte (Rentner oder Studenten erhalten Ermäßigungen) müssen berücksichtigt und die Pässe nach dem Kauf entsprechend richtig verteilt werden.

Zu den schönsten Aufgaben gehört die Abendgestaltung. Eine Fackelwanderung mit Rodeln gehört bei vielen Reisen des Ski-Klub genauso zum Programm wie ein Abschlussabend, der am Kronplatz direkt am Fuße des Berges in einer Hütte stattfand. Bei Brot, Wurst und Käse, Getränken sowie zünftiger Musik wird eifrig gefeiert. Natürlich ist der Reiseleiter auch Ansprechpartner für den Busfahrer, für das Hotelpersonal oder muss kleinere Probleme der Teilnehmer lösen.

Zum Skifahren gekommen ist der Ausbilungsleiter bei Currenta über seine Frau Ursula. Die 56-Jährige gehörte vor gut 40 Jahren zu den ersten eigenen Skilehrern des Skiklub Bayer Uerdingen. „Früher haben wir Gruppen des Vereins getrennt begleitet. Darunter hat aber das Familienleben gelitten. Deshalb fahren wir inzwischen nur noch gemeinsam“, sagt Diekmann. Über Weihnachten und Neujahr fahren die Dickmanns mit ihren beiden Kindern traditionell nach Sölden. Drei bis vier Touren in den Schnee gehören zur Normalität. In den Sommermonaten sitzen beide beim Ruderklub Bayer Uerdingen im Boot.

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