Teuflisches Märchen zum ersten Advent

Die Laienspielgruppe Bayer Uerdingen führt im Dezember „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ auf. Vor der Premiere am 30. November wird fleißig geprobt.

Krefeld. „Wenn du mir drei goldene Haare vom Teufel bringst, darfst du meine Tochter behalten!“ Das lässt sich Johannes (Roland Lipski) vom König (René Quade) nicht zweimal sagen. Der Jüngling macht sich auf den Weg, ohne Zeit zu verlieren — schließlich wurde er mit einer Glückshaut geboren. Wer oder was sollte ihm da etwas anhaben können? Selbst dem Teufel kann er mit solch einer Haut unbeschadet begegnen.

Seit Anfang September probt die Laienspielgruppe Bayer Uerdingen jeden Samstag und Sonntag das diesjährige Weihnachtsmärchen. Am ersten Adventswochenende feiert „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ dann Premiere.

Vor 200 Jahren veröffentlichten die Brüder Grimm ihre „Kinder- und Hausmärchen“. „Wir wollten im Jubiläumsjahr unbedingt ein Grimm-Märchen auf die Bühne bringen“, sagt Hermann Josef Münker, erster Vorsitzender der Gruppe. Regisseur Matthias Oelrich befreite das Märchen vom Staub der Jahrhunderte und schrieb eine moderne Fassung. „Die Kinder kriegen viel zu lachen und auch die Erwachsenen kommen auf ihre Kosten.“

Seinen Spaß hat auch das Bayer-Ensemble. Eine Augenweide ist Peter Koppers als Teufel. Auf seinen halsbrecherischen, rot-goldenen High-Heels rockt er zur Musik von AC/DC („Highway to Hell“) über die Bühne und schwingt dazu den räudigen Teufelsschwanz.

Die schwarze Perücke mit den drei langen goldenen Haaren ist noch nicht fertig. „Die Haare haben extra einen Magnetverschluss“, verrät Koppers. Wenn Dorothea Sinsteden als Teufels Großmutter ihm mit den Haaren auch die Weisheit rauszieht, heult Koppers auf. „Ich darf rumkrakelen, rülpsen und stinken, so viel ich will. Ich bin der Böse“, schreit der Teufel. „Aber nicht in meiner Küche“, kontert „die alte Krawallschachtel“.

Die Proben sind auf einem guten Weg. „Spätestens zur Premiere klappt alles“, weiß Hermann Josef Münker aus Erfahrung. Damit nimmt er auch Neuzugang Bianca Schwalenstöcker die Nervosität. Bislang stand die 35-Jährige mit der VHS-Theatergruppe im Kellertheater der Fabrik Heeder auf der Bühne. „Ich habe noch nie vor so vielen Leuten gespielt“, sagt sie ehrfürchtig. Doch Lampenfieber gehört dazu. Die rund 500 Premieren-Zuschauer werden es sicher nicht bemerken. Der Vorverkauf startet in der kommenden Woche.

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