Mondfinsternis Sterngucker freuen sich auf Blutmond

In der Nacht zum Montag gibt es eine totale Mondfinsternis. Ohne Teleskop kann man sie verfolgen, sagen die Krefelder Sternenfreunde.

Mondfinsternis: Sterngucker freuen sich auf Blutmond
Foto: dpa

Krefeld. Ein riesiger roter Mond am Nachthimmel: Darauf kann man sich am kommenden Montag freuen. Viele „Sternengucker“ freuen sich darauf und lassen sich auch nicht davon abhalten, dass die Mondfinsternis tief in der Nacht sein wird. „Die beste Zeit für die Beobachtung ist zwischen vier und fünf Uhr“, sagt Gert-Joachim Külkens, 2. Vorsitzender der Vereinigung Krefelder Sternenfreunde.

Der Mond werde sich blutrot präsentieren, sagt der Hobby-Astronom voraus. Dies passiere deshalb, weil in der Nacht zum 28. September der Mond unserem Planeten besonders nahe ist und entsprechend groß wirkt. Blutrot wirkt er, weil langwelliges Licht von der Erdatmosphäre in den Schattenkegel gestreut wird, so Külkens.

Nach ersten Prognosen des Deutschen Wetterdienstes spielt auch das Wetter mit. „Ich bin optimistisch, dass die Mondfinsternis gut zu sehen sein wird“, sagt Meteorologe Malte Witt vom Deutschen Wetterdienst Essen. Der Himmel soll klar sein. Allerdings könne man zur Zeit noch keine vollständig abgesicherte Vorhersage machen. Um die Mondfinsternis sehen zu können, brauche man kein Teleskop.

Schon mit bloßem Auge werde man das Spektakel am Himmel verfolgen können, noch besser wäre es mit einem Fernglas, so Külkens. Beobachtet werden könne die Mondfinsternis praktisch überall gleich gut. Künstliches Licht dürfte aber stören. Unter eine Straßenlaterne sollte man sich also nicht stellen.

Günstig sei, dass diese Mondfinsternis viel länger zu sehen sei als beispielsweise eine Sonnenfinsternis. Denn schon kurz nach 3 Uhr in der Früh werde sich die Erde vor den Mond schieben.

Für 4.11 Uhr werde dann die totale Mondfinsternis erwartet. Sie soll bis 5.24 Uhr anhalten. Danach werde der Mond dann allmählich wieder aus dem Kernschatten der Erde treten, so Külkens. Große Schwierigkeiten, das Ereignis zu verfolgen, gebe es nicht. „Man muss nur Richtung Südwesten blicken“, sagt Külkens. Am besten erlebe man das Spektakel mit freiem Blick: „Auf dem Egelsberg hat man sicher eine gute Position“, so Külkens. Einen gemeinsamen Blick auf den Blutmond mit Erläuterungen bietet die Vereinigung Krefelder Sternfreunde nicht an.

„Die Möglichkeiten haben wir nicht“, sagt Külkens. Aber er erinnert daran, dass der Verein mit seinen derzeit rund 80 Mitgliedern den Bau einer Sternwarte plant. In der Hauptschule in Linn treffen sich die Mitglieder regelmäßig, doch für eine professionelle Himmelsbeobachtung fehlt eine Sternwarte. Dafür werden derzeit Spenden gesammelt. „30 000 Euro haben wir etwa zusammen“, sagt Külkens, doch die Gesamtkosten belaufen sich etwa auf 100 000 Euro.

Wer das Ereignis Mondfinsternis verschläft, muss sich gedulden: Die nächste totale Mondfinsternis wird erst wieder in knapp drei Jahren, am 27. Juli 2018, in Deutschland zu beobachten sein.

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