Secondhand-Buchladen: Ein Sparfuchs unter Leseratten

Norbert Bosch betreibt einen kleinen Laden voll mit gebrauchten Büchern und Zeitschriften.

Krefeld. Selber zu lesen ist für Norbert Bosch, den Inhaber des Secondhand-Buchladens Zur Leseratte an der Breite Straße nicht mehr so recht möglich, auch wenn er eigentlich ein Büchernarr ist. „Bei den vielen Büchern und Zeitschriften, die ich hier über die Zeit gesehen, gelagert und verkauft habe, reicht mir längst das Studieren der Inhaltsverzeichnisse aus, um meinen Lesebedarf zu stillen“, sagt er lachend.

Seit 1975 hat der gelernte Gärtner seinen eigenes Geschäft, in dem er zu Beginn auch Möbel verkaufte. „Irgendwann bin ich auf Bücher umgestiegen, weil ich dachte, dass es im Alter anstrengend wird die Möbelstücke zu schleppen“, erzählt Bosch.

Heute stapeln sich auf der 60 Quadratmeter großen Verkaufsfläche Romane, Sach- und Kinderbücher sowie Biografien und Zeitschriften aller Art bis unter die Decke. Und an jedem der sich teilweise biegenden Regalbretter ist ein kleines Informationsschildchen über Autor, Genre oder Buchtitel angebracht, um die Suche nach dem Gewünschten in den drei Räumen ein bisschen zu vereinfachen. „Ich weiss genau, wo hier was steht und kann bei Bedarf immer weiterhelfen“, sagt der 71-Jährige.

Die Preise sind mit 20 Cent für Romanheftchen oder mit wenigen Euro für Bücher gering und doch ist Bosch auf die großen Buchhandlungen angewiesen. „Die Preise für neue Bücher sind zum Teil kaum bezahlbar aber dennoch bin ich dafür, dass jemand sie kauft, damit sie nach dem Lesen zu mir kommen“, schmunzelt er.

In über 35 Jahren hat Bosch die Lesegewohnheiten der Menschen genauestens beobachtet: „Was sich immer verkauft sind Romanserien wie „Enzian“ oder „Edelweiß“, Kinderbücher und natürlich die Reclamhefte, die die Schüler für den Deutschunterricht brauchen.“ Er stellt aber auch fest, dass die Nachfrage zurückgegangen ist: „Zum Glück hab’ ich treue Kunden, die mich regelmäßig besuchen“.

Neben dem Kauf ist auch der Tausch von Büchern und Zeitschriften möglich. „Ich habe so viel gelesen und alles lagert sich langsam in meinem Keller an, da ist es für mich die beste Lösung die Sachen zu Herrn Bosch zu bringen und anderen Menschen die Chance zu geben, sie für kleines Geld zu erwerben“, sagt eine Kundin.

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