Schützen: Von der Sonne nur einen Tag verwöhnt

Schweren Herzens sagen die Bockumer Schützen wegen des Regens ihren Festumzug ab.

Krefeld. Es war nicht auszumachen, wer trauriger guckte, die Königin oder der König. Um 15.30 Uhr traf am Sonntag der Vorstand des Bockumer Schützenvereins die Entscheidung: Wegen Starkregens wird der Festumzug abgesagt. Draußen vor dem Bockumer Rathaus stauten sich die leeren Kutschen, die Rosselenker standen mehr als eine halbe Stunde vermummt im Regen. Bis zum Samstagabend war es ein glanzvolles Fest, am Sonntagmorgen waren Hofstaat und alle Schützen beim Festgottesdienst in der Gertrudiskirche beisammen. Dann setzte der Regen ein.

In diesem Jahr, dem 401. in der langen Geschichte des Vereins, sollte der sonntägliche Festumzug durch Bockum den Mittelpunkt bilden. Fast genau vor einem Jahr, am 26. Juni 2011, hatte Grenadier-Offizier Karl Müller mit dem 745. Schuss den zähen Vogel von der Stange geholt. Seitdem regiert er als „Seine Majestät Karl II.“ zusammen mit seiner Königin Uschi II. und fieberte in den letzten Tagen dem Fest entgegen.

Schon Tage vorher bot sich ein festlich geschmücktes Ortsbild um die Gertrudiskirche. Über einem Abschnitt der Glindholzstraße prangte neben hunderten Fähnchen sogar ein großes Banner mit der Aufschrift „Königsallee“. Im Zeughaus der Prinzengarde hinter dem Rathaus hatte der Schützenkönig sein Standquartier eingerichtet. Der Zug selbst sollte diesmal eineinhalb Stunden durch die eher stillen Wohngebietsstraßen ziehen, dort war geschmückt, bei dem Wetter aber fast niemand auf der Straße. Vorsitzender Dieter Ermanns war die Trauer anzusehen, die Ehrengäste blieben noch einige Minuten im Bockumer Rathaus zusammen. Als Anlaufstelle für die enttäuschten Schützen bot sich nun das große Festzelt an.

Begonnen hatte alles am Freitagabend mit der traditionellen Oldie-Rock-Pop-Party im Zelt. Über tausend Besucher ließen sich von der Remember Band einstimmen — und verfielen dann dem Fußballfieber beim EM-Sieg über Griechenland. Dann konnte man unbeschwert bis in die Nacht das Tanzbein schwingen.

König Karl II. hatte mit seiner Königin sehr viel Freude am samstäglichen Festakt in der Königsresidenz und am Show- und Tanzabend. Am Sonntag dann bereiteten die Schützen sich mit einem Frühschoppen auf Umzug und Parade vor.

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