Regimentsappell: Klingendes Spiel im Casino statt Fackelzug im Sturm

Beim Regimentsappell verzichtete die Prinzengarde wegen des schlechten Wetters auf die Pechfackeln.

Regimentsappell: Klingendes Spiel im Casino statt Fackelzug im Sturm
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Auch im 101. Jahr ihres Bestehens blieb sich die Prinzengarde treu und absolvierte wie eh und je ihren Regimentsappell. Generalfeldmarschall Rainer Küsters, der Präsident der Garde, hatte sich am Freitagabend mit seinem Stab auf dem Feldherrenhügel versammelt, um sich ein Bild von seiner Truppe zu machen und deren Einsatzfähigkeit zu testen. Ein Glück, dass der Hügel sich auch in diesem Jahr im Verwaltungsgebäude der Stadtwerke (SWK) auf der St. Töniser Straße befand. Denn im Freien war es bei Starkregen und Sturm höchst ungemütlich.

Also hatte die Garde klugerweise die „Schlecht-Wetter-Variante“ gewählt. Statt des geplanten Fackelzugs, bei dem die Pechfackeln wohl nur kurz oder gar nicht gebrannt hätten, zog man mit klingendem Spiel in die große ehemalige Kassenhalle. Die erzitterte vom Tritt der 106 Aktiven, und die Regimentskapelle spielte sich lautstark in die Herzen der Oberen. Darunter das am Nachmittag im Rathaus frischgekürte Prinzenpaar: Prinz Heribert II. (Boosen) und Prinzessin Christina I. (Schwirtz-Lindner). Beim Defilee hatte man den Eindruck, der Prinz hätte sein Leben lang nichts anderes getan, so souverän wirkte er.

Regimentsappell der Prinzengarde
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Peter Kostyrok, der neue Pressesprecher der Garde, brachte es auf den Punkt: „Ein solcher Regimentsappell sorgt fürs Warmwerden und stimmt auf die kommenden Wochen ein.“

Mit den über hundert Aktiven waren am Freitagabend mehr als 200 passive Mitglieder der Prinzengarde und auch die Gardisten der Westgarde, der Garde der Prinzessin, gekommen. Als Präsident Küsters wetterbedingt verkünden musste, dass der Fackelzug ausfallen wird, da waren es vor allem die Passiven, die dies mit einem bedauernden „Ohhh“ kommentierten. Dabei waren diese Gutgekleideten sich sehr sicher, dass sie keinesfalls ins Freie gegangen wären.

Als der Preußische Präsentiermarsch verklungen und die Ohren der Gäste sich wieder beruhigt hatten, zog man in den großen Saal. Es begann ein großes Prozedere mit Ordensverleihungen und Ehrungen.

Seit dem Appell hat die Prinzengarde mit dem SWK-Vorstandsmitglied Kerstin Abraham eine neue Ehrenmajorin. Nach Bürgermeisterin Karin Meincke und Birgit Roos, Vorstandschefin der Sparkasse Krefeld, ist Abraham nun die Dritte im Bunde. Die Laudatio kam von Birgit Roos, Orden und Küsschen steuerte das Prinzenpaar bei.

Unmöglich, die weiteren verdienstvollen Karnevalisten und Sponsoren aufzuzählen. Der Regimentsstab der Prinzengarde benötigte dazu allein vier Seiten des Ablaufpapiers. Da war es den Gästen sehr recht, dass es zwischendurch eine Stärkung mit „Grünkohl möt Wuorsch“ und allerhand Trinkbarem gab.

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