Ramadan: 30 Tage warten auf den Abend

Auch in Krefeld fasten Muslime während das Ramadans bis zum Sonnenuntergang.

Krefeld. Der Monat Ramadan — für gläubige Muslime bedeutet das, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf jegliches Essen und Trinken zu verzichten.

Umso mehr freuen sich die Fastenden auf den Abend, denn sobald die Sonne untergeht, steht das Iftar-Essen an: das sogenannte Fastenbrechen.

Seit mehr als zehn Jahren veranstaltet die DITIB-Türkisch-Islamische Gemeinde der Yunus Emre Moschee zu Krefeld Stahldorf, Obergath 166, ein gemeinsames Essen, bei dem jeder — ob Muslim oder nicht — kommen kann.

Im Vordergrund stehen dabei das Kennenlernen und der Austausch. Für den Gemeindevorsitzenden Kenan Kiraz ist es eine schöne Tradition, Freunde und Bekannte am Fastenbrechen teilnehmen zu lassen.

Unter den knapp 30 Gästen befindet sich auch der SPD-Abgeordnete Uli Hahnen, den eine langjährige Freundschaft mit der Gemeinde verbindet. Für ihn ist die Zeit des Ramadans „eine Zeit, in der Muslime und Nicht-Muslime zusammenkommen“.

Bei einem solchen gemeinsamen Essen finde man das Verständnis für andere Religionen, Kulturen und Sitten wieder, sagt Hahnen. Ramadan bedeutet übersetzt sinngemäß „heißer Monat“ und gilt als „Sultan“ aller Monate, wie der Imam Fatih Altin es beschreibt.

30 Tage dauert das Fasten, das mit dem Ramadanfest beendet wird. Dies wird auch Fest des Fastenbrechens genannt und findet in diesem Jahr vom 8. bis 10. August statt.

Das Fasten helfe, sich zu besinnen und die Nähe Gottes zu suchen, wie Kenan Kiraz erklärt: „Durch den Hunger wächst das Mitgefühl mit den Mittellosen, die das täglich erleben.“

Zudem lerne man, dankbar für die Gaben zu sein, die man bekommt. Sobald die Sonne untergegangen ist, — und hier wird wirklich auf die Sekunde geachtet — beginnt das Fastenbrechen. Als Erstes wird zumeist eine Dattel gegessen, was traditionelle aber auch gesundheitliche Gründe hat. So hat bereits der Prophet Mohammed in der Wüste mit Datteln überlebt.

Dann folgen vielerlei türkische und arabische Speisen, Vorspeise, Nachspeise und Tee inbegriffen. Denn in der Zeit, in der man essen darf, wird so viel wie möglich gegessen. Nach dem Essen geht es zum Abendgebet. Im Gebetsraum der Yunus Emre Moschee knien sich die Muslime in Richtung Mekka hin und beten nach dem Koran. Um 23.15 Uhr steht dann noch ein weiteres Gebet an: das Fastengebet.

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