Patenschaft im Zoo: Spinne Käthe ist ganz friedlich

Wer eine Patenschaft für ein Zootier übernommen hat, wird einmal im Jahr eingeladen. Etwa 45 000 Euro per anno kommen durch die Spenden zusammen.

Krefeld. Selbst Vogelspinne Käthe muss sich nicht grämen. „Auch für sie gibt es Paten“, berichtet Dietmar Schörner, zweiter Vorsitzender der Zoofreunde. „Die lässt sich auch gern mal auf die Hand nehmen und ist wirklich friedlich.“ Wer’s kuscheliger mag, kommt bei den Tierpatenschaften im Krefelder Zoo auch auf seine Kosten: „Sogar eines unserer Kaninchen hatte mal einen Paten.“

Seit mehr als zehn Jahren gibt es nun dieses besondere Angebot, und am Wochenende fand wieder der jährlich stattfindende Tierpatentag statt. Die Zoofreunde haben eingeladen und rund 300 Tierpaten sind der Einladung gefolgt.

Bei strahlendem Sonnenschein nehmen die Paten an den speziellen Führungen durch die Tierpfleger teil, dürfen Fragen stellen und können den Pflegern viele Geschichten und Erlebnisse im täglichen Umgang mit den Tieren entlocken.

Eine große Gruppe Besucher versammelt sich vor dem Becken der Humboldt-Pinguine, die aufgeweckt ihre Runden drehen und neugierig zurückschauen. „Pinguine sind beliebt bei der Wahl für Patenschaften“, verrät Dietmar Schörner. Mit einem Jahresbeitrag von 50 Euro ist eine solche Patenschaft durchaus erschwinglich. „Aber generell kann man für jedes Tier im Zoo Patenschaften übernehmen.“

Gestartet ist der Verein, dessen Vorsitz derzeit Friedrich R. Berlemann hat, vor 40 Jahren mit acht Mitgliedern. Inzwischen sind es rund 3000 Zoofreunde, die sich ehrenamtlich für den Zoo engagieren. Nach dem Gorilla-Garten ist das aktuelle Projekt, das es zu unterstützen gilt, die Pinguin-Anlage. „Dafür sammeln wir Geld und freuen uns über Spenden“, erläutert Schörner. Das Geld aus den Tierpatenschaften fließt allerdings nicht in diese Projekte, sondern geht direkt an den Zoo. Rund 45 000 Euro kommen pro Jahr zusammen.

Die Liste der Tiere reicht vom Pfeilgiftfrosch, über Gans und Riesenschildkröte bis hin zu Orang-Utan, Elefant und Tiger. Für den Tiger muss allerdings etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden. Die Patenschaft dauert ein Jahr. Anschließend kann diese verlängert, verändert oder beendet werden. Als Dankeschön gibt es eine Patenurkunde.

„Erfahrungsgemäß sind die Paten ihrem Tier treu“, weiß Dietmar Schörner. Das bestätigt auch Vereinsmitglied Waltraud Sulies. Sie kümmert sich um Vereinsverwaltung und Tierpatenschaften und weiß, dass viele Patenschaften vor Weihnachten abgeschlossen werden. „Das ist ein schönes, persönliches Geschenk, mit dem man den Zoo unterstützen kann.“

Später am Nachmittag, im Anschluss an die Führungen durch den Zoo, sind dann alle Paten noch zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ein schönes Fest für die ganze Familie, das ganz im Zeichen der Tiere und ihrer Paten steht.

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