Partyreihe im Schlachthof: Das Wichtigste ist die Musik

Pierre Schweda will gute DJs in die Stadt bringen. Am Samstag kommt Tama Sumo aus dem Berghain.

Krefeld. Musik. Der eine hört sie zum Wachwerden, der andere auf dem Weg zur Arbeit, und viele hören sie abends im Club. Ein besonderes Angebot im Krefelder Nachtleben findet man jeden zweiten Samstag im Monat im Schlachthof an der Dießemer Straße 9. Seit mittlerweile zwei Jahren treffen sich dort Liebhaber der House-Musik bei einer Veranstaltung, die sich Myu:zik nennt.

Der Name ist tatsächlich Programm: Wichtig ist nicht die möglichst massentaugliche Mischung, sondern der musikalische Anspruch. „Es geht hier um gute Musik, darauf liegt das Hauptaugenmerk. Da lag es nah, die Veranstaltung auch so zu nennen“, erklärt Pierre Schweda, der die Party ins Leben gerufen hat. „Mir liegt es am Herzen, DJs nach Krefeld zu holen, die in der Szene bekannt sind und wirklich etwas von ihrem Handwerk verstehen“, erklärt er.

Das war zu Anfang ein Wagnis, denn was Schweda gefällt, der selbst seit 15 Jahren als DJ tätig ist und sich dadurch zwangsläufig anders mit Musik und ihrer Entwicklung auseinandersetzt, muss nicht jedem gefallen. Zudem kosten DJs, die sich schon einen Namen gemacht haben, Geld.

Dass das Budget bei einem Eintritt von acht Euro nicht gerade üppig ist, versteht sich von selbst. So blieb dem gebürtigen Uerdinger nichts anderes übrig, als DJs zu buchen, die vielversprechende Musik machen, aber dennoch zu bezahlen sind. „Es war auch ein Test, ob das funktioniert — und es wurde gut angenommen“, sagt Schweda. Viel Gewinn gebe es dabei aber nicht: „Ich mache das nicht, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, das ist nicht das Ziel.“

Mittlerweile hat sich die Party soweit etabliert, dass auch DJs gerne nach Krefeld kommen, die sonst in Brasilien, Japan oder Russland gebucht werden. Am Samstag zum Beispiel Tama Sumo, die weltweit für volle Häuser sorgt und Resident-DJ im Berliner Berghain ist, dem Club, der vom Magazin „DJ Mag“ zum besten der Welt gekürt wurde. „Krefeld ist ja bei denen nicht auf der Landkarte. Das ist schon lustig, wenn sie durch die USA und Asien touren und dann nach Krefeld kommen“, sagt der 33-Jährige. Die Veranstaltung spricht also mittlerweile für sich — und das spricht für die Veranstaltung.

Dass es funktioniert, war nie sicher. Dass es für Pierre aber nur in Krefeld funktioniert, stand außer Frage, denn Krefeld ist nicht nur seine Heimatstadt, sondern, wie er sagt, seine Basis. Und darauf baut man bekanntlich.

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