Mit Stipendium der Bürgerstiftung: Hoch über Neuseeland

Der 17-jährige Lukas Linnig war fünf Monate lang in Wellington. Er ist einer der Stipendiaten der Bürgerstiftung Krefeld.

Krefeld. Aufmerksam, aber auch erschrocken, verfolgt Lukas Linnig momentan die Nachrichten über das verheerende Erdbeben in Neuseeland. Vor etwa zweieinhalb Monaten war der 17-Jährige selber noch dort — als Sprachreisen-Stipendiat der Bürgerstiftung Krefeld. Gewohnt hat er im nördlichen Teil, in Wellington, aber er hat auch eine elftägige Bustour über die Süd-Insel mit der Stadt Christchurch gemacht. Wenn er jetzt die Bilder sieht, muss er tief durchatmen.

Ansonsten hat der Ricarda-Huch-Gymnasiast von seinem fünfmonatigen Aufenthalt in Neuseeland nur Positives mitgebracht. „Das war bisher die beste Erfahrung meines Lebens“ fasst er das Erlebte und Gesehene zusammen. Von Juli bis Dezember 2010 war er dort bei einer Gastfamilie untergebracht, zwei Tage vor seinem 17. Geburtstag ist er zurückgekommen.

Warum Neuseeland? „Meine Eltern waren vor etwa 20 Jahren da, ich habe unglaubliche Fotos gesehen“, sagt Lukas. „Es ist ein ziemlich kleines Land, es hat fast alle Klimazonen, die Biotope dort sind unglaublich faszinierend.“ Und die Menschen dort, so seine Erfahrung, seien viel freundlicher als hier. Der Kontakt zu der Gastfamilie kam über eine Austausch-Organisation zustande, die gemeinnützig arbeitet. Gesprochen hat er in den fünf Monaten ausschließlich Englisch — bis auf den regelmäßigen Kontakt mit seinen Eltern in Krefeld, telefonisch übers Internet. Und noch heute passiert es zuweilen, dass er in diese Sprache verfällt. „Durch diese fünf Monate ist mein Englisch viel besser geworden — sowohl beim Sprechen als auch beim Schreiben.“

Und einen Traum konnte er sich — auf eigene Kosten — erfüllen. „Bei meinem Ausflug über die Süd-Insel habe ich zwei Fallschirmsprünge machen können — als Tandemsprung, mit einem erfahrenen Springer zusammen. Der zweite Sprung war aus rund 6000 Metern Höhe — „Wahnsinn“, erzählt Lukas. Ein weiterer Springer hat jede Menge Fotos gemacht — mit Kamaras auf dem Kopf und dem Auslöser zwischen den Zähnen. Lukas selbst hat etliche Stunden Videos und an die 5000 Fotos von seinem Aufenthalt mitgebracht.

Die Infos über die Sprachreisen, die von der Bürgerstiftung mit je 1000 Euro pro Stipendiat unterstützt werden, hat er sich im Internet angeschaut und sich dann beworben. Die Antwort war zwei Wochen später da, es folgte ein gemeinsames Treffen. Zurzeit schreibt er an einem Bericht über seinen Aufenthalt. „Ich bin der Bürgerstiftung für diese Unterstützung sehr dankbar“, sagt Lukas und spricht wohl für alle Stipendiaten.

Eines weiß der 17-Jährige bereits heute: „Wenn ich selbst mal eine eigene Familie haben werde, will ich wieder nach Neuseeland. Dann sehe ich die Entwicklung des Landes durch die alten Fotos meiner Eltern, aus meiner eigenen Erfahrung jetzt und den Besuch in vielleicht wiederum 20 Jahren.“

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