Mit dem Auto nach Peking für den guten Zweck

Drei Krefelder wollen mit dem Auto nach Peking — und dabei etwas Gutes tun. Sie wollen ein karitatives Projekt unterstützen und gleichzeitig für ihre Heimatstadt werben.

Mit dem Auto nach Peking für den guten Zweck
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Eine verrückte Idee hatte mit Sicherheit jeder schon mal. Doch die wenigsten setzen sie in die Tat um. Nicht durchführbar, zu wenig Geld oder schlicht fehlende Zeit sind einige der Gründe, weshalb ein Vorhaben ein Wunschtraum bleibt.

Ganz anders ist es bei Christian Peitz, Marc-Oliver Buchholz und Oliver Juschka. Die Drei trotzen den Zweifeln und Unwegsamkeiten und setzen seit einiger Zeit alles daran, ihren großen Traum in die Tat umzusetzen. „Wir wollen mit dem Auto einmal die Seidenstraße entlang nach Peking“, erklärt der 28-Jährige Peitz, der einigen schon von der Band The Fog Joggers bekannt sein dürfte. Mehr als 12 000 Kilometer in 42 Tagen durch zwölf Länder, das sind die Eckdaten.

Peitz hat das Funkeln in den Augen, wenn er von ihrem Projekt „Ein Geschenk nach Beijing“ erzählt: „So viele Leute meckern immer nur. Dass nichts los ist, dass man mal was machen müsste, aber die wenigsten tun etwas“, erklärt er. Ihm war es wichtig, dass das Abenteuer, das sie wagen, auch etwas mit seiner Heimatstadt zu tun hat: der Samt- und Seidenstadt. Daher haben sie sich für die Strecke entschieden. „Außerdem wollen wir das nicht nur zu unserem eigenen Vergnügen machen, sondern etwas Gutes tun.“

Partner der ganzen Geschichte ist die Hilfsorganisation Viva con Agua, die weltweit hilft, Menschen mit Wasser zu versorgen. „Es gibt Stationen von Viva con Agua auf dem Weg, zum Beispiel in Tadschikistan, wir wollen sehen, ob dort alles läuft.“

Aber das ist noch nicht das Ende der Hilfe. „Wir werden das Auto in Peking verschenken. An die, die es am nötigsten haben“, so Peitz. Ein SOS Kinderdorf, YMCA Peking (Arbeit mit Kindern), und eine Partnerschule der Hochschule Niederrhein sind bislang im Gespräch.

Bisher fehlt zwar noch das Auto, aber die Drei konnten bereits diverse Sponsoren für ihre Aktion gewinnen. Darunter die Tölke und Fischer-Gruppe, das Haus der Seidenkultur, die Stadt Krefeld und die Brauerei Königshof. Eine Brauerei? Bei dem, was die drei Abenteuerlustigen noch alles vorhaben bevor es losgeht — keine schlechte Idee. „Wir wollen im Mai 2015 los. Bis dahin haben wir noch einiges geplant. Unter anderem eine Spenden- und natürlich eine Abschiedsparty, da wird das Bier sicherlich gebraucht“, sagt Peitz und lacht.

Gestartet wird dann von der Seidenstraße in Krefeld. Einmal los, geht es unter anderem durch Ungarn, Rumänien, den Iran, Usbekistan und Kirgistan, bis sie schließlich in China ankommen. Angst haben die Drei keine: „Wir sind so gespannt auf die vielen verschiedenen Menschen, die wir treffen werden, und hoffen auf ihre Gastfreundschaft.“ Im Vorfeld wollen sie über soziale Netzwerke Kontakte herstellen und Leute kennenlernen, bei denen sie übernachten können. Kleine Geschenke wollen sie mitbringen. Für alle Fälle werden sie zuvor aber auch Sicherheits- und Überlebenskurse besuchen.

Die Drei hoffen, dass ihr Projekt viele Menschen begeistert und sie damit zeigen können, dass auch Dinge möglich sind, die zunächst verrückt erscheinen. „Was wir wollen, ist eine Verbindung von Karitativem mit einer unbezahlbaren Erfahrung und der Möglichkeit, die Stadt Krefeld mit allem, was sie zu bieten hat, einzubeziehen.“ Die Reise bleibt jedoch der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Aktion. „Das Schönste ist, dass wir einen guten Grund haben, die Reise zu machen.“

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