Ladies-Night bei den Krefeld Pinguinen: Männer-Strip auf dem Eis

Begrüßung mit Sekt, Karaoke, After-Game-Party: Die erste „Ladies-Night“ hat vor allem den weiblichen Besuchern Spaß gemacht.

Krefeld. Ist das ein prickelnder Empfang. Jean und Gordon stehen mit durchtrainierten Muskeln und sonst fast nichts am nackten Oberkörper im Eingangsbereich des König-Palastes und halten für jeden weiblichen Besucher Sekt zur Begrüßung bereit. Durch die Sperre kommen Anhängerinnen der Krefeld Pinguine. Die beiden Animateure wollen sie bei der ersten "Ladies-Night" im Eistempel jedoch mit einem heißen Strip in der Drittelpause gegen die Nürnberg Ice Tigers auf ihre Seite ziehen. "Mal sehen, ob es uns gelingt. Auf dem Eis haben wir noch nie die Hüllen fallen lassen", sagen Jean und Gordon.

Premiere hat auch die Veranstaltung. "Ladies it’s your night - hard, sexy and wild", lautet die Überschrift. "Es ist das erste Mal, dass die Pinguine gemeinsam mit dem Köpa etwas veranstalten", sagt PR-Frau Inge Klaßen. "Wir haben schätzungsweise 1000 Karten mehr verkauft - und bereits zwei Stunden vor Anpfiff war die Halle voll."

Acht Mädels im schulterfreien Abendkleid fallen im Rundgang zwischen den schwarz-gelben Fan-Trikots auf. "Wir sind bei den Spielen immer hier und auch auswärts dabei", erzählen Annika Kipara, Raffaela Büscher und Natalie Deus. "Wir ziehen jetzt auch die Ladies Night voll durch. Wäre es ein Reiterball, kämen wir auf dem Pferd."

Scott Langkow und Herberts Vasiljevs stehen auf ihrer Spieler-Hitliste ganz oben. "Mal sehen, ob wir bei der After-Game-Party einen von ihnen knutschen können."

Der zugereiste Nürnberger Matthias Radke ist von den hübschen Frauen und der Veranstaltung begeistert. "Nein, so etwas gibt es bei uns nicht", sagt er.

Derweil räkelt sich Leo, der dritte des spärlich bekleideten Männertrios, im Gang vor der WZ-Tribüne auf dem Schoß einer jungen Frau. "Freiwillig unfreiwillig" cremt sie ihn mit Baby-Öl ein. Dafür lässt er wirklich fast alle Hüllen fallen. Kommentar der jungen Frau: "Er hat tolle Augen." Wenig weiter haben sich Jugendliche vor dem Karaoke-Mikrofon getroffen und geben das Lied von "Biene Maja" kurz vor dem Spiel der Pinguine unter viel Gelächter zum Besten.

In der ersten Drittelpause glüht das Eis. Auf der Ladefläche eines Wagens pellen sich Jean und Gordon gekonnt aus den KEV-Trikots und den schwarzen Hosen. "Die Ladies-Night in der Saison mal zwischendurch stattfinden zu lassen, ist eine tolle Sache; auch für Frauen, die nicht so Eishockey interessiert sind", findet Susanne Angelou. Sie ist mit ihrer Mutter Heide Terporten (68) da, die seit rund 40 Jahren kein Eishockey-Spiel auslässt, auch wenn der Weg aus Brüggen weit ist.

"Wenn die Halle voll ist und es Geld einbringt, immer wieder gerne", denken Katrin Janssen und Sabine Adam über diesen Abend. "Als nächstes kann die Gentlemen-Night folgen." Die beiden Frauen warten mit vielen anderen Fans dicht gedrängt bei der After-Game-Party auf die Spieler, die sich nicht lange bitten lassen, in Handy-Kameras lächeln, Autogramme geben, Fragen beantworten und kaum vorwärts kommen. Sie kennen alle, den großen Blonden mit dem langen Haar, Shay Stevenson, Torhüter "Scotty" Langkow und Stürmer Patrik Hager.

Letzterer findet, dass es prinzipiell nette und weniger nette Anhänger gibt. "Aber Krefeld hat die besten Fans der Welt."

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