Künstler verziert Denkmalsockel

Ben Scholten sorgt im Bismarckviertel für Aufsehen.

Krefeld. Seine Mission: Krefeld soll bunter werden. Das Mittel: Streetart, die durch Künstler wie Banksy populär geworden ist. Für seine Kunstprojekte im öffentlichen Raum nutzt der 18-jährige Ben Scholten ein großes Repertoire. Zuletzt hat er als Sprayer einen Durchgang an der Inrather Straße in ein poppiges Wandgemälde verwandelt — als legale Auftragsarbeit wohlgemerkt (die WZ berichtete).

Nun hat Scholten den Denkmalsockel am Bismarckplatz umgestaltet. Die Skulptur, die eine Reihe blutender Köpfe auf einem Pfahl darstellt, befasst sich mit der Ausbeutung und Kommerzialisierung der Kunst. „Heute müssen sich Künstler vermarkten, um anerkannt zu werden“, sagt Scholten. „Dabei werden sich viele untreu.“ Passend zu diesem Thema stehen auf der Skulptur die Fragen „Das soll Kunst sein?“ und „Was soll Kunst sein?“

Kaum hatte Scholten seine Arbeit aufgestellt und fotografiert, tauchten — neben durchaus positiv gestimmten Passanten — ein ehrenamtlicher Aufseher aus der Nachbarschaft und zwei Streifenwagen vor Ort auf. Um Ärger zu vermeiden, baute Scholten das Werk wieder ab. Was wohl unnötig war: Frühere Kunstaktionen auf dem Sockel hatte die Stadt für legal erklärt. cel

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