Crowdfunding Krefelder sammelt Geld für einen Film zur Rettung der Löwen

Ende November fliegt Andreas Knuffmann erneut nach Südafrika. Ihm fehlen nur noch ein paar tausend Euro.

Der Krefelder Andreas Knuffmann (l.) dreht in Südafrika einen Film über Löwen, die gezüchtet werden, damit sie abgeschossen werden können. Der Erlös soll Organisationen zu Gute kommen, die Tierpfleger wie Timothy beschäftigen, die sich um die verwahrlosten Tiere kümmern.

Der Krefelder Andreas Knuffmann (l.) dreht in Südafrika einen Film über Löwen, die gezüchtet werden, damit sie abgeschossen werden können. Der Erlös soll Organisationen zu Gute kommen, die Tierpfleger wie Timothy beschäftigen, die sich um die verwahrlosten Tiere kümmern.

Foto: Boomerang Film

Krefeld. In sechs Tagen um 23.59 Uhr läuft die Sammelaktion von Andreas Knuffmann aus. Auf der sogenannten Crowdfunding-Plattform Startnext wirbt er für seinen Film „The dying King“ (Der sterbende König). „Wir drehen eine internationale Dokumentation über das Reservat Lionsrock und informieren über die brutale Löwenindustrie in Südafrika“, erzählt der Krefelder Filmemacher (die WZ berichtete). 30 500 Euro hat er für sein ihm sehr am Herzen liegendes Projekt seit dem 24. Mai zusammen bekommen. „Leider fehlen immer noch knapp 8500 Euro“, sagt der 52-Jährige. Doch er ist zuversichtlich, das Funding-Ziel zu erreichen.

„Wir schneiden den rund 70-minütigen Film weiter und planen, dass er Ende November fertig ist. Anfang November werden wir noch einmal nach Südafrika fliegen“, sagt Knuffmann. In seinem Dokumentarfilm lenkt er den kritischen Blick auf ein Millionen-Geschäft. Farmer züchten unter den teils schlechtesten Bedingungen Löwen. Die Weibchen werden als „Geburtsmaschinen“ benutzt, die Löwen-Babys werden für Freizeitparks so lange zur Verfügung gestellt, bis sie alt genug für den Abschuss sind. „30 000 bis 40 000 US-Dollar wird für einen Abschuss hingeblättert, die Tiere werden nicht fachmännisch erlegt, sondern mit zahlreichen Schüssen abgeknallt.“ Eine Jagd-Lizenz wird nicht gefordert.

Teils mit versteckter Kamera hat Andreas Knuffmann diese Machenschaften in Südafrika mit seinem Team gedreht. Rund 200 solcher Zuchtfarmen gibt es, auf den größten werden bis zu 300 Katzen gehalten. „Das sind gefährliche Leute“, sagt er über die Farmer. Als Tourist getarnt, war er teils in der Nebensaison unterwegs, um Konfrontationen mit ihnen zu entgehen, aber auch um die Löwen besser filmen zu können.

Mit dem Dokumentarfilm will er das Geschäft öffentlich und dem Treiben ein Ende machen. Teile der Einnahmen sollen der österreichischen Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ und deren Löwen-Schutzgebiet Lionsrock zu gute kommen. In einem mehrere Hektar großen Reservat bieten die Tierschützer verwahrlosten Großkatzen aus Zoo, Zirkus und schlechter Privathaltung ein neues Zuhause. Unterstützt werden sie dabei von ausgebildeten Einheimischen. Weitere Infos im Internet: startnext.com/thedyingking

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