Interview mit Demenzhelfer Heinz-Jürgen Janssen

Heinz-Jürgen Janssen bildet ehrenamtlich die neuen Kräfte bei der „Diakonie Krefeld-Viersen“ aus.

Krefeld. Beruflich war Heinz-Jürgen Janssen IT-Anwendungsentwickler. Seit 1996 ist der Vorster außerdem ehrenamtlich in der Diakonie tätig und beispielsweise gesetzlicher Betreuer dort. Immer hat Janssen bei dieser Tätigkeit darauf geachtet, wo welcher Bedarf besteht. Aus dieser Beobachtung heraus ist auch die Ausbildung zum Demenzhelfer entstanden.

Heinz-Jürgen Janssen: Rund 80 Prozent der an Demenz erkrankten Menschen werden zu Hause von ihrer Familie gepflegt. Das verlangt der gesamten Familie einiges ab. Demenzhelfer unterstützen hier. Wobei wir feststellen, dass gerade viele Angehörige unser Ausbildungsangebot zum Demenzhelfer selber wahrnehmen, wenn sie mit der Situation konfrontiert werden. Mit der Ausbildung helfen wir ihnen, gut vorbereitet in die neue Situation zu gehen. Viele Menschen machen aber auch die Ausbildung, um anderen zu helfen und ihnen das Leben mit einem Demenzkranken ein wenig zu erleichtern. Seit 2007 bildet die „Diakonie Krefeld-Viersen“ dabei nicht nur zum Demenzhelfer, sondern auch zum Seniorenbegleiter und -assistenten aus. 170 Frauen und 21 Männer haben bis dato diese Ausbildungen absolviert.

Welche Inhalte hat die Ausbildung zum Demenzhelfer?

Janssen: Die Ausbildung zum Demenzhelfer umfasst verschiedene Module. Es geht zum einen um die gerontopsychiatrischen Krankheitsbilder an sich. Was ist Alzheimer, wie äußert sich Demenz? Dazu kommt die Sprache der Dementen. Viele versuchen, demente Menschen auf die normale Sprachebene zu ziehen. Das geht nicht. Wir müssen uns auf die Ebene der Erkrankten begeben. Therapeutische Aspekte wie zum Beispiel „snoezelen“ (entspannen) gehören ebenfalls zur Ausbildung. Es geht um Nähe und Distanz, die Kommunikation, palliative Sterbebegleitung und natürlich auch um die häusliche Krankenpflege.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Janssen: Wir bieten sie im Zeitraum vom 7. bis 16. März an. Es sind drei Abende, die jeweils von 19 bis 21.30 Uhr laufen, nämlich der 7., 12. und 14. März. Dazu kommen die beiden Samstage, 9. und 16. März, jeweils von 10 bis 16.30 Uhr. Am Ende erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat und wird auf Wunsch auch bei uns geführt.

Wie ist das zu verstehen?

Janssen: Wenn sich Familien an uns wenden, die aufgrund einer Erkrankung in der Familie einen Demenzhelfer benötigen, vermitteln wir den Kontakt. Wir begleiten zum einen und bieten zum anderen den Demenzhelfern einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch an.

Was kostet die Ausbildung zum Demenzhelfer?

Janssen: Die gesamte Ausbildung, die 20 Stunden umfasst, liegt bei 50 Euro.

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