Grundschulsporttag: Fußball-Finale - Tränen, Tore und Trommelwirbel

Bei den Endspielen in der Glockenspitzhalle feuern 2000 Kinder ihre Schulteams an.

Krefeld. Die Spannung ist zum Greifen nah. 2000 Grundschüler halten die Luft an, sind für ein paar Sekunden regungslos - dann der Befreiungsschlag. Der Ball fliegt über das Tor. Jubelschreie kommen aus der Ecke der Grotenburgschule. Ausrufe der Enttäuschung sind von Seiten der Josefschule zu hören.

In der Glockenspitzhalle spielten am Donnerstag vier Grundschulen im Finale in der Fußball-Hallenstadtmeisterschaft um den Sparda-Bank-Cup. In einem spannenden Sieben-Meter-Schießen sicherte sich die Grotenburgschule die Meisterschaft.

"Meine Jungs haben alles, was wir gefordert haben, sehr gut umgesetzt", sagt Edin Hasic stolz. Der 27-Jährige ist Betreuer in der Grotenburgschule und hat die Nachwuchsfußballer trainiert. "Am Ende wurden wir für die gute Leistung belohnt".

Mit einem Strahlen im Gesicht verließ auch der elfjährige Can Bolu das Spielfeld. Er stand für die Siegermannschaft im Tor und hatte im wahrsten Sinne des Wortes alles im Griff. "Beim letzten Schuss war ich ziemlich nervös. Aber der ging ja dann Gott sei Dank drüber", sagt der Torwart erleichtert.

Nach einer ordentlichen Dusche, nicht nur in der Menge, ging es für den Helden des Tages natürlich nicht mehr an die Schulbank. "Ich werde gleich noch richtig feiern", lacht Can.

Einen Siegerpokal nahmen an diesem Grundschulsporttag auch die Mädchen der Johansenschule mit nach Hause. Die Fußballerinnen gewannen mit einem überzeugenden 5:0-Sieg gegen die St.Michaelschule und sicherten sich damit den ersten Platz.

Insgesamt 295 Spiele absolvierten die 58 teilnehmenden Krefelder Grundschulen in den letzten vier Wochen. Alle Schulmannschaften fieberten dem Finale entgegen. Bei stimmungsvoller Atmosphäre und lautstarker Unterstützung der Fans konnten die Kids hautnah erleben, wie man sich als echter Fußballstar fühlt.

Beim 24.Grundschulsporttag rollte aber nicht nur der Ball. Auch die Kinder selbst rutschten und flogen über den Hallenboden, begleitet von Michael Jacksons "Thriller". Ein buntes Rahmenprogramm mit Tanzeinlagen und afrikanischem Trommelzauber brachte die Menge zum Toben.

Der Mann für alle Fälle war während der gesamten Spiele der 75-jährige Helmut Rammrath. Der Sanitäter betreut die Schulmeisterschaften seit 20 Jahren mit Herzblut.

Kleine und große Wunden fallen in seinen Arbeitsbereich. "Ab und zu musste ich mal ein Kind zum Röntgen schicken. Das war aber immer alles harmlos", sagt Rammrath.

Sein Erste-Hilfe-Koffer blieb in diesem Jahr vollkommen ungenutzt. "So faire Spiele wie diese habe ich noch nie erlebt. Da wurde nur hier und da mal ein bisschen geschubst, bei den Jungs natürlich ein bisschen mehr als bei den Mädchen."

Komplimente für die Nachwuchsspieler gab es auch von Jochen Adrian als Vertreter der Fachschaft Schulsport. "Im Schulsport in Krefeld haben wir in den letzten Jahren ein sehr hohes Niveau erreicht und können uns guten Gewissens mit Städten wie Essen und Düsseldorf messen."

Großes Ziel sei es nach wie vor, die Kinder für den Sport zu begeistern und in die Vereine zu bringen, so Adrian. Nachwuchsförderung werde in Krefeld ganz groß geschrieben. "In diesem Bereich können wir uns wirklich auf die Schulter klopfen".

Eine Frage blieb am Ende des Grundschulsporttages aber noch offen. Warum erklang nur bei der Siegerehrung der Jungen das Gewinnerlied "We are the champions"? Die Mädels haben doch mindestens genauso gut gekickt.

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