Gellep-Stratum: Kochprofis in der Rheinschenke

Wer sich von den Kochprofis beraten lässt, muss jede Menge Stress aushalten, stellt Rheinschenke-Wirt Frank Beckers fest.

Krefeld. Frank Beckers sieht man den Stress in der Küche an. Der Inhaber und Koch der Rheinschenke in Gellep-Stratum möchte in diesem Moment die Geister, die seine Freundin an die Düsseldorfer Straße gerufen hat, am liebsten wieder loswerden.

Dabei handelt es sich eigentlich um gute, aber hartnäckige Geister. Genauer gesagt um die Kochprofis des Senders RTL II in Form von Frank Oehler, Andreas Schweiger und Ole Plogstedt, die ihren Einsatz am Herd von Frank Beckers seit Sonntag sehr genau nehmen.

Schon unter seinem Vorgänger Andre Spooren hat Frank Beckers in der Küche der Rheinschenke gestanden und das Restaurant nach vorne gebracht. Doch in der letzten Zeit war der gastronomische Erfolg mehr mit einer Sparflamme als mit einem Feuer zu vergleichen. „Als Koch ist er stehengeblieben. Es hat sich ein Alltagstrott eingestellt. Hier ist Veränderung dringend nötig. Ihm muss das Kochen wieder schmackhaft gemacht werden“, sagt Frank Oehler, der am Sonntag mit Andreas Schweiger und Ole Plogstedt die Ergebnisse der Kochkünste von Frank Beckers unter die Lupe und auf die Gabel nahm.

Dabei bescheinigten die Sterne-Köche, dass ihr Krefelder Kollege durchaus „keine zwei linke Hände“ hat. „Die Speisekarte hat keinen roten Faden. Ihr fehlt es an Persönlichkeit“, sagt Oehler.

Entsprechend dem Kochprofi-Konzept wird in den drei Drehtagen notfalls alles umgekrempelt, was nicht niet- und nagelfest ist. Mit 14 Personen ist das Filmteam von Janus TV aus München angerückt und hat Küche und Gastraum in ein improvisiertes Fernsehstudio umfunktioniert.

Während ein Kamera-/Tonteam Ole Plogstedt zu den Fortschritten im Koch-Coaching befragt, schaut das andere Team in der Küche Andreas Schweiger und Frank Beckers bei der Soßenzubereitung über die Schulter. Noch bis in die Abendstunden wird in der kleinen Küche geübt, bis die Gerichte der neuen Speisekarte gelingen.

Währenddessen will auch die Filmcrew versorgt sein. Aufnahmeleiter Gorden Wüst verrät ein kleines Geheimnis: Während in der Küche der Rheinschenke geschnippelt, geschnitten und gebraten wird, muss sich das Team mit einem auswärtigen Essenszulieferer zufriedengeben.

Am Dienstag Abend ist das Finale. Bis dahin werden gut 1000 Minuten Filmmaterial zusammengekommen sein. Gesendet werden nur 45 Minuten. Beim Testessen stellen Frank Beckers und die Kochprofis das neue Konzept der Küche den Gästen vor. „Wir sind ausgebucht“, heißt es beim Servicepersonal. Maximal 68 Gäste fasst das Restaurant. Alle anderen können sich ab Mittwoch einen Eindruck machen. Dann sind die guten Geister der Küche schon weitergezogen.

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