Drillinge sorgen für Wirbel

Sabine Busch und Marc Rektor haben seit Silvester alle Hände voll zu tun. Sie brauchen mehr Platz.

Krefeld. Bei den Busch-Rektors ist alles etwas anders als in anderen Familien. Wenn sie spazieren gehen will, dauert es eine volle Stunde, bis alle abmarschbereit sind.

Spielt Vater Marc Rektor mit den beiden größeren Kindern Mau Mau, hat er oftmals noch eins der Babys auf dem Arm. Und der Alltag der Mutter wird derzeit von 24 zuzubereitenden Fläschchen und mindestens ebenso vielen zu wechselnden Windeln bestimmt. Seit Silvester sind die Drillinge nun bei ihnen zu Hause in Traar.

Die jungen Eltern strahlen dennoch um die Wette und möchten am liebsten ihre fünf Kinder gleichzeitig knuddeln: Das sind Julian (5) und Lena (7) sowie Pia, Jan und Finn. Einträchtig liegen die Winzlinge nebeneinander. Noch passen sie quer ins Kinderbett. Lediglich Hund Leika kommt zurzeit ein wenig zu kurz.

Dass das Paar in nächster Zeit zum Heiraten kommt, ist eher unwahrscheinlich. „Wir hatten es geplant“, sagt Sabine Busch. Dann dann wurde sie schwanger, „obwohl ein drittes Kind eigentlich nicht vorgesehen war.“

Die Mitteilung des Arztes, sie bekomme Zwillinge, sei schon ein Schock gewesen, berichtet die 31-Jährige weiter. „Wir waren zunächst ziemlich durcheinander, doch bald danach guter Dinge.“ Überlegungen in Richtung neues Auto und neue Wohnung waren rasch abgeschlossen. Als Sabine Busch als Risikoschwangere vorsorglich eine Ultraschallspezialistin aufsucht, stellt die Ärztin drei Herzschläge fest. „Tränen, Schock, Freude“, beschreibt die Mutter das Gefühl in diesem Moment.

Während der Schwangerschaft ist sie zwischendurch insgesamt fünf Wochen in der Helios-Klinik, sie muss permanent liegen. Vater Marc Rektor bringt die Großen morgens in die Schule und in die Kita, führt den Hund aus, besucht seine Frau im Krankenhaus und sammelt dann wieder seinen Sohn und seine Tochter ein. „Lena und Julian haben in der Zeit tüchtig geholfen“, lobt die Mutter.

In der 33. Woche werden die Drillinge per Kaiserschnitt geholt. Das ist am 26. November. „Der Kreißsaal war voll“, erinnert sich der Vater. „Für jedes Kind standen bestimmt vier Ärzte und Pflegekräfte parat.“

Nachdem Pia, Jan und Finn — in dieser Reihenfolge — auf der Welt sind, hört die Mutter sie nur schreien. Sie ansehen oder in den Arm nehmen — das kann sie nicht, denn die Kleinen werden sofort untersucht, beatmet und kommen dann in den Brutkasten. „Abends brachten mir die Schwestern ein Bild von meinen Kindern“, erinnert sich Sabine Busch.

Während sie in der selben Woche schon nach Hause darf, bleiben die Drillinge im Klinikum. Die Eltern besuchen sie täglich, pflegen das Känguruhen, den Haut-zu-Haut-Kontakt, um eine Beziehung zu den Frühchen aufzubauen.

Seit Silvester sind sie nun zu Hause. „Noch schlafen die Kinder viel und passen alle in ein Bett.“ Das wird sich bald ändern. In ihrer Mietwohnung in der zweiten Etage hat die Familie kein Zimmer, in das alle drei Bettchen passen. „Wir suchen deshalb ein Haus mit sechs Zimmern zur Miete, ein Garten dazu wäre schön“, sagt Sabine Busch und hofft, dass die WZ-Leser ihr weiterhelfen können.

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