Die Sprödentalkirmes wächst in die Höhe

Der Propeller „Maxximum“ macht der Achterbahn Konkurrenz. Und die Schausteller freuen sich auf besseres Wetter.

Krefeld. Die Kirmes ist in der Stadt — und sie dehnt sich immer weiter aus. Zwar nicht in die Länge und Breite, aber in die Höhe. Der funkelnagelneue, 45 Meter hohe Propeller namens „Maxximum“ ist erstmals auf dem Sprödentalplatz aufgestellt und macht Riesenrad und Achterbahn Konkurrenz.

Björn Bendgen hat die Fünf-Euro-Fahrt durch die Luft gewagt. „Das ist schon rasend schnell“, findet der Mann, der die Kirmes mit Ehefrau Barbara und den Kindern besucht. „Es passieren für den Körper ungewohnte Überschläge. Die Aussicht von da oben ist sehr gut, aber eine Fahrt reicht.“ Seine Frau lehnt dankend ab: „Mir ist schon vom Zusehen schlecht.“ Dann geht es mit den Kleinen zum Kinderkarussell.

Die bunt blitzenden Lämpchen der Berg- und Talbahn leuchten, die Lautsprecher beschallen den Platz mit Diskomusik. „Auf zur nächsten Runde“, lautet der Aufruf, Nebel aus der Maschine hüllt die Wagen ein, und wieder wehen lange Haare im Wind. Die Fahrgeschäfte sind Treffpunkte für die Jugend. Der Autoscooter ist von Mädchen und Jungen gut besetzt.

Unter dem Schwenkgrill von Paul Müller, dem Vorsitzenden des niederrheinischen Schaustellerverbandes, glühen die Buchenholz-Scheite. Die Kirmesbesucher freuen sich über die Wärme, denn ihre Hände sind kalt.

Zu den Temperaturen meint Müller: „Am Freitag war es zu kalt, aber das Feuerwerk haben wir bei trockenem Wetter abbrennen können. Am Samstag ist das Wetter in Ordnung und der Besuch der Familien erst recht.“

Die Kirmesgänger können diesmal einen Teilnahmeschein ausfüllen und einen Reisebon im Wert von 4000 Euro gewinnen. Müller verspricht: „Im Herbst wird es auch wieder den Kirmestaler geben, den wir als erste Schausteller in Deutschland hatten. Das Logo der Stadt steht dann nicht mehr darauf.“

Wer zum Fleisch ein Glas Wein trinken möchte, ist bei Winzer Karl Eck aus der Pfalz richtig. Hier gibt es den guten Tropfen in zwanzig verschiedenen Varianten. „Wir sind jetzt bald das 25. Mal in Krefeld. Viele Stammkunden kommen wegen unseres Weins zur Kirmes.“

Den Nachtisch gibt es bei Kristoffer Krenz in seiner Schmalhaus Eiskonditorei. Hörnchen mit Erdbeere, Nuss, Schokolade oder Sahne bietet er an. „Ich bin aus Oberhausen und komme immer gerne. Ich freue mich auf meine Stammkundschaft. Für das gute Geschäft mit der Laufkundschaft muss es wärmer werden.“

An der Geisterbahn sind „Neue Geister eingetroffen“. Wer wissen will, wie sie aussehen, geht in das drei Etagen hohe Magic House. Die Wahrsagerin von gegenüber könnten die Besucher, wenn sie vor Überraschungen sicher sein wollen, zuerst konsultieren.

Am Luftballonstand versucht eine Mädchenclique ihr Glück. Mit Ehrgeiz sind sie dabei, die Pfeile synchron zu werfen und jubeln über jeden erzielten Knall. Zum Aufwärmen holen sie sich heiße Crêpes auf die Hand. Zuckerwatte gibt es in allen Farben. Aber wegen der Kälte sind auch frisch gebrannte Mandeln für den Heimweg nicht schlecht.

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