Die Pot(t)entiale einer Tradition

Mehr als 100 Keramiker zeigen am Wochenende beim Pottbäckermarkt ihre Werke.

Krefeld. Keramik hat in Krefeld Tradition, nicht zuletzt mit dem Pottbäckermarkt, der auch dieses Jahr wieder in Krefelds Innenstadt am Muttertagswochenende stattfindet und eine Menge Aktionen und Novitäten für die Besucher bereithält.

Bereits zum vierten Mal ist der Fachbereich Keramik-, Porzellan-, und Glasdesign der Hochschule Niederrhein auf dem Markt vertreten. Dieses Jahr stellen die Studenten ihre Werke jedoch nicht nur aus, sie bieten auch, unter dem Projektnamen "Pot(t)entiale" eigens gestaltete und entworfene Objekte zum Verkauf an. "Es geht darum, in die Höhle des Löwen zu gehen", erzählt Professor Gerhard Hahn von der Hochschule Niederrhein.

"Der Erfolg des Verkaufs der handgegossenen Gefäße, Schatullen und Vasen bietet den Studenten eine optimale Gelegenheit, ein hundertprozentiges Feedback zu ihrer Arbeit zu bekommen." Außerdem wollen sie die Besucher für Design interessieren. Neben den drei Verkaufsständen wird es ein Pagodenzelt geben, in dem Werke früherer Projekte ausgestellt werden und die angehenden Produktdesigner zeigen, wie Porzellan entsteht.

Rund 100 weitere Aussteller präsentieren an diesem Wochenende Keramikkunst aus Krefeld, der Umgebung und dem Ausland. Gastland ist dieses Jahr Tschechien und mit zehn Verkaufsständen vertreten. Ulrich Cloos, Leiter des Fachbereichs Stadtmarketing ist stolz auf das Alleinstellungsmerkmal des Pottbäckermarktes in Krefeld. "Pottbäckerei ist nun mal eine Krefelder Tradition". Entsprechend wird auch am Sonntag zum elften Mal der mit 1000 Euro dotierte Niederrheinische Keramikpreis an einen Künstler verliehen.

Passend zum Pottbäckermarkt findet im Museum Burg Linn übrigens eine Ausstellung zum Thema statt. Deutsche und türkische Keramik aus mehreren Jahrhunderten schafft einen Blickwinkel für Neues und Altes. Die Ausstellung mit Keramik aus den Porzellanstädten Selb (Oberfranken) und Kütahya (Anatolien) illustriert anschaulich die Gratwanderung zwischen Historie und Moderne, zwischen Alltagsgegenstand und Kunst.

Ohnehin ist die niederrheinische Keramik-Historie im Museum Burg Linn abzulesen. Die hier ansässige größte Sammlung belegt die lange Tradition der Pott- und Pannenbäcker, Schotteldreher, Töpfer und Häfner in Krefeld. "Hülser Schüsseln" sind ebenso ausgestellt wie Fliesen, Löffelhalter, Tabakdosen oder Rasierschüsseln, Vasen, Teller, Krüge, Hochzeitsschalen, Prunkschüsseln und (Kamin-)Kacheln.

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