Die Clubszene bekommt Zuwachs

Fabian Nickesen und Marc Voigt eröffnen bald an der Dießemer Straße einen Treffpunkt für Techno-Fans. Bis zur Eröffnung dauert es aber noch eine Weile. Der Termin ist fürs Frühjahr angepeilt.

Krefeld. Einen eigenen Club zu eröffnen ist wohl der größte Traum eines Diskjockeys (DJ). Diesen erfüllt sich gerade Fabian Nickesen. Zusammen mit Marc Voigt baut und werkelt der Krefelder Musikmacher an einem neuen Treffpunkt im sogenannten Bermuda-Dreieck an der Dießemer Straße.

„Ich mache seit zehn Jahren elektronische Musik. Das ist einfach meine Leidenschaft und ich fand es ist an der Zeit, sich selbständig zu machen und einen eigenen Techno-Club zu bauen“, erzählt Nickesen.

In den vergangenen drei Jahren hat er die Partyreihe „Mikroport“ erfolgreich im Krefelder Nachleben etabliert. Warum also nicht ein eigenes Zuhause dafür schaffen? Bei der langen Suche nach einem geeigneten Ort, fanden sich schließlich per Internet die Räume an der Dießemer Straße.

„Wir haben die Räume gesehen und waren sofort begeistert“, erzählt Nickesen. „Durch die katakombenartige Bauweisen haben sie ein ganz spezielles Flair, unsere Musik ist ja auch speziell, kein Mainstream, da passt das richtig gut.“

Nachdem das Finanzielle geklärt und die Genehmigung eingeholt war, konnte es mit dem Bauen losgehen. „Wir machen alles selber“, erzählt der Bauherr, der gelernter Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und Industriekaufmann ist.

Zunächst mussten 30 Kubikmeter Steine aus den tunnelartigen Räumen geschafft werden, aus vielen kleinen Kammern sind so zwei große Räume entstanden. Einer von ihnen wird zu einer Lounge umgebaut. In Eigenarbeit gebaute Leuchtelemente und Sitzmöglichkeiten sind bereits angebracht und aufgestellt.

An der Außenfassade entlang wurde eine Treppe zum hochliegenden Eingang gebaut. Der Bau der sanitären Anlagen ist in den letzten Zügen und in den nächsten Tagen wird ein DJ-Pult aufgebaut.

„Wenn Männer einen Traum haben, dann machen sie alles dafür. Wir schuften hier wie die Tiere, aber wir erfüllen uns einen Traum. Und den nicht nur uns, sondern auch unseren Freunden, die seit langem nach einem neuen Club rufen oder auch DJs sind und sich freuen hier auflegen zu können.“ Krefeld habe einen neuen Club verdient: „Es muss ja nicht sein, das Krefelder zum Feiern in andere Städte fahren, weil es hier nichts gibt.“

Bis zur Eröffnung dauert es aber noch eine Weile. Der Termin ist fürs Frühjahr angepeilt. „Erst wenn alles geregelt und der Bau abgeschlossen ist, werden wir uns ein Eröffnungsdatum überlegen. Wir wollen alles in Ruhe und richtig machen“, so Nickesen. Um sich voll auf das Bauprojekt konzentrieren zu können, ist er in die Wohnung im benachbarten Gebäude gezogen.

„So spare ich mir die Zeit und kann direkt loslegen mit der Arbeit. Ich lebe praktisch auf der Baustelle. Ich sehe eigentlich nichts mehr von der Außenwelt“, erzählt er. Aber das stört ihn nicht. „Das alles gibt mir so viel Energie. Ich schlafe ein paar Stunden und dann gehts weiter. Im Angestelltenverhältnis war das immer anders.“

Viele Feinarbeiten müssen noch gemacht werden. Die Fassade erhält einen neuen Anstrich und der Außenbereich wird neu gepflastert. Insgesamt wird so eine Fläche von 350 Quadratmetern entstehen, die sich an Wochenenden mit jeder Menge feierfreudiger Gäste füllen soll.

„Wir werden den Leuten ein abwechslungsreiches Programm bieten. Internationale DJs werden genauso engagiert wie lokale. Auch Fremdveranstalter sollen hier eine Plattform für ihre Partys bekommen. Einzige Bedingung ist, dass nur Techno, House und Minimal gespielt wird. „Wenn unser Club aufhat, gibt es hier fünf gute Locations. Das erinnert doch an die alten Zeiten der Rhenania Allee“, so Nickesen.

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