Der Baum kommt auf den Kompost - nicht aus dem Fenster

Die Müllabfuhr holt die Tannen ab. Andere Städte gewinnen Energie mit ihnen.

Krefeld. Weihnachten ist vorbei, der Alltag ist wieder eingekehrt. Und was passiert jetzt mit all den Weihnachtsbäumen, die den Wohnungen vieler Krefelder wochenlang eine festliche Atmosphäre verliehen haben?

Die Müllabfuhr nimmt die Bäume zunächst mit. Sie müssen komplett von ihrem Schmuck befreit werden. Zudem müssen sie auf einen Meter gekürzt und gut zusammengebunden werden. Dann können die Krefelder die die Bäume einfach neben die Restmülltonnen legen. Die Müllabfuhr bringt sie zu Kompostierungsanlagen in Kempener oder Viersen.

"Mit den Tannenbäumen wird genauso verfahren wie mit dem Inhalt von Biotonnen. Es handelt sich ja auch um organisches Material, das sich zum Kompostieren eignet", erläutert Helmut Döpcke, Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt. Aus der Kompostierung entsteht dann Erde oder Material, das zur Bodenverbesserung genutzt wird.

Wer seinen Baum selbst wegbringen und nicht darauf warten möchte, bis die Müllabfuhr ihn mitnimmt, der kann das Grün in der Anlage für Garten- und Parkabfälle an der Bataverstraße 21 abgeben. "Wichtig ist, dass die Bäume auch wirklich keine Schmuckreste mehr tragen. Die müssen sonst in den Kompostierungsanlagen mühsam aussortiert werden, damit das Material überhaupt weiterverarbeitet werden kann", sagt Döpcke.

Die Kompostierung der Bäume ist umweltfreundlich. Doch in Zeiten hoher Rohstoff- und Energiepreise haben andere Städte neue Ideen entwickelt. In Berlin beispielsweise werden die Bäume zu Holzschnitzeln verarbeitet und dann in einem Heizkraftwerk mit Kohle gemischt und fein gemahlen. Der Staub wird dann verbrannt und erzeugt Strom, der für die Fernwärme genutzt wird. 1200 Tonnen Steinkohle spart der Energieversorger so.

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