Basteln an der Familiengeschichte

Auf Burg Linn gab es passend zu einer Ausstellung den Familientag.

Krefeld. Ein eigenes Wappen zu gestalten, ist gar nicht so einfach. „Ich habe noch nie ein Familienwappen im Original gesehen“, gesteht die zehnjährige Laura. Doch dank Bettina Schüren, Verein der Freunde der Museen Burg Linn, und eines Bücherstapels bekommt das Mädchen gute Anregungen. Das Wappen soll sich auf die Familie beziehen, und so gelangen ungewöhnliche Elemente in Lauras Exemplar hinein.

Quer durch die Fläche verläuft eine Tastatur, weil sie gerne Keyboard spielt. Darauf steht ein Haus, da der Vater Bauingenieur ist. Unter die Tastenreihe hat sie einige bunte Herzchen gemalt. „Wegen der herzlichen Atmosphäre in unserer Familie“, sagt ihre Mutter.

Der Familientag im Museum Burg Linn lockte auch Lars Lorberg mit seinem Sohn Rick in die Museumsscheune. Die beiden blättern in einem dicken Buch. Auf der Suche nach einem geeigneten Wappentier stoßen sie auf zwei ineinander verschlungene Drachen. „Die sind zu schwer“, erklärt der Zwölfjährige. Vater und Sohn einigen sich schließlich auf ein Kleeblatt, das auf dem Wappenschild entstehen soll. Jede Entscheidung, jeden kleinsten Arbeitsschritt sprechen die beiden ab.

An den anderen Tischen ist es gerade sehr ruhig. Arbeitsmaterialien, Stifte, Kleber, Scheren und viele Vorlagen warten hier auf kreative Familien. Die Damen vom Verein der Museumsfreunde stehen in den Startlöchern, Anregungen und Hilfen zu geben.

Mehr Erfolg hat gerade Birgit Ermert als Kostümmeisterin und Herrscherin über Hüte, Perücken, Prinzessinnenkleider, bunte Röcke, Schuhe und manches Accessoire. Sie berät eine Familie mit drei Kindern für ihren fotogenen Auftritt auf der kleinen Bühne. Hier können sie das Titelbild für ihr Familienalbum von einem Profi machen lassen. Es wird viel gelacht an den Kleiderständern.

„Der Kimono ist besonders beliebt bei den Herren und dazu dann noch ein Chinesenhut“, stellt sie fest. Stilsicher hat sich Laura, die Besitzerin des Keyboard-Wappens, eingekleidet. Im langen schwarzen Rock, einer glitzernden Abendjacke, Hütchen und einer Handtasche lässt sie sich ablichten. Sie sieht fast aus wie eine junge Dame aus der Zeit um 1900. „Es sollte richtig historisch aussehen“, meint die Mutter.

Doch dann ist die Bühne wieder für einige Zeit verwaist, auch der Andrang an den Tischen hält sich in Grenzen. Schade, denn ein Regentag wäre ideal für einen Familienausflug ins Museum gewesen. Man hat etwas verpasst.

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