Alltägliches mit Pufpaff

Mit dem Programm „Warum!“ setzt der Kabarettist einer verrückten Welt ein verrücktes Lachen entgegen.

Krefeld. Kein einfaches Leben hat Sebastian Pufpaff, denn sein Name ist Programm. Dennoch, hätte er sich selbst einen Namen ausgedacht, hieße er lieber Lasse Lachen, Volker Racho oder Lars Vegas. Zu allem Überfluss heißt er mit vollem Namen Malte Sebastian Pufpaff, was die Sache nicht besser macht.

Heute nicht und früher als Kind schon gar nicht. Da zeichnete sich früh ab — mit diesem Namen wird man depressiv oder lustig. Doch was letztendlich zutrifft; diese Entscheidung überlässt er in der Kufa den Zuschauern.

Habe man den Namen Pufpaff sollte man am besten stets eine Dose Ravioli im Hause haben, denn Pizza-Taxen könne man vergessen. Und wer möchte schon hungrig ins Bett gehen? Als sei er nicht schon genug gestraft, müsse er auch noch bei jeder Polizeikontrolle ins Röhrchen pusten. Kaum liest der Polizist den Namen, schon wird der Alkoholgehalt geprüft.

Dabei wäre er doch selbst gern Polizist geworden, denn so einen Wasserwerfer könne man ja als Privatperson noch nicht mal bei Ebay kaufen und den hätte er gerne, zum Beispiel für den Einsatz gegen nervige Nachbarn.

Herrlich, wie der 36-jährige Entertainer seinen Namen, sich selbst und seine Umwelt auf die Schippe nimmt. Doch hat er in der ausverkauften Kulturfabrik auch über seinen Namen hinaus noch einiges mit seinem neuen Programm „Warum!“ zu sagen.

So hat er festgestellt, dass die Deutschen grundsätzlich immer etwas zu meckern haben und wenn es nur die herunterhängenden Mundwinkel von Frau Merkel sind. Die Amerikaner hätten sie einfach umgedreht und gesagt: „Wieso, sie lacht doch!“

Doch die Amerikaner denken bekanntlich in vielen Dingen anders. Nach dem letzten Amoklauf hätten sie festgestellt, dass nicht die Hand an der Waffe tötet, sondern die Hand ohne Waffe sich einfach töten lässt. Wären mehr Menschen bewaffnet, hätte man die Amokläufer viel eher erledigt.

Sollten sich die Menschen alle vernichten oder etwas anderes schiefgehen, hätten wir ja immer noch die Affen. Sie sind das größte Back-up-System der Menschheit, behauptet Pufpaff. Wenn der Mensch vom Affen abstammt, warum gibt es die Affen dann noch? Doch nur um darauf zurückzugreifen, falls nötig.

Pufpaff greift viele Dinge auf, denn seine Themen liegen auf der Straße und damit trifft er genau den Nerv des Publikums. Themen, die jeder versteht und jeder nachvollziehen kann. Kein erhobener Zeigefinger, kein Sarkasmus, einfach nur ein Schenkelklopfer nach dem anderen, den der Bonner in seinem Repertoire hat. Irgendwer habe schließlich auch das

Alphabet sortiert und die Zäpfchen erfunden. Auch der Stinkefinger sei nicht von Grund auf böse. Erst das, was wir denken, mache ihn schlecht.

So beweist der Comedian, dass er in seinem Leben keineswegs depressiv geworden ist. Das könnte allerdings auch an seinem 90-jährigen Opa liegen, der immer noch Auto fährt. Wenn man nach einer Fahrt mit dem alten Herren aus dem Wagen steige, dann wisse man das Leben wieder zu schätzen.

Auch ohne eine Autofahrt mit Pufpaffs Opa gehen die Zuschauer vergnügt, mit Lachtränen in den Augen, zufrieden nach Hause und hoffen auf ein Wiedersehen mit einem großartigen Entertainer.

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