Aktion von AOK und Kufa: „Abtanzen statt absaufen“

AOK und Kufa starten Kampagne gegen den Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen.

Krefeld. In Großbuchstaben leuchtet die Schrift auf der Leinwand in der Aula der Gesamtschule Kaiserplatz. "Mit zu viel Alkohol ist die Party schnell vorbei". Oder: "Zu viel Alkohol macht Dich sicherlich nicht zum Star des Abends."

Eindrucksvolle Bilder von betrunkenen jungen Leuten belegen die Tatsachen. Die AOK und ihre Partner luden gestern zur Auftaktveranstaltung der Kampagne "Abtanzen statt absaufen" ein. Ein guter Zeitpunkt, denn Karneval, das närrische Fest, bei dem Hochprozentiges auch von Jugendlichen vermehrt konsumiert wird, ist nicht mehr fern.

Die Schülerinnen und Schüler stürmen kurz nach Mittag geradezu ihre Aula. Sie sehen eine prima Show mit Rap der "KB-Crew" aus Krefeld, Hip-Hop mit "Natascha und ihren Freunden", Filmausschnitten und Infos von Fachleuten.

"Wir starten dieses Projekt gemeinsam mit den Verantwortlichen der Kulturfabrik. Damit wollen wir dem Komasaufen entgegenwirken", sagt AOK-Marketingleiter Andreas Franke. "Mit ,School Dance Battle’ in Krefeld, der ,Schul Tanz Schlacht’ ist die Aktion überschrieben." Die Überschrift ist gleichzeitig Programm.

Bis zum Sommer haben die jungen Leute Zeit, sich auf diese "Schlacht" der besonderen Art vorzubereiten, um sie zu gewinnen. Mit einem eigenen Auftritt können sie am 6. Juni in der Kufa in drei Altersgruppen gegeneinander antreten. Franke: "Die Darbietung sollte von mindestens drei Teilnehmern gestaltet werden und nicht länger als sieben Minuten dauern."

Eine erfahrene Tänzerin steht parat, um den Mädchen und Jungen bei Rap oder Hip-Hop auf die Sprünge zu helfen. "Wirklich gute Beiträge werden mit Unterstützung von Sparkasse und SWK professionell produziert", verspricht der Marketingleiter.

Die vier Jungs der "KB-Crew" machen es gestern vor: Sie tragen einen eigenen Text vor, der die Ereignisse um den nach einem Alkoholexzess verstorbenen Daniel aus Berlin beleuchtet. Der 16-Jährige war nach einem Trinkgelage in einer Kneipe ins Koma gefallen.

Das Problem Komasaufen habe erschreckende Ausmaße angenommen, so Franke weiter. Alkohol trinken sei gesellschaftliche Realität und werde Kindern und Jugendlichen überall vorgeführt. "Komasaufen scheint zu einem Zeitvertreib zu werden. Im Idealfall sagt der Junge zu seinem Freund: ,Stopp, Du hast genug’."

Das sehen auch Simon (15) und Kevin (16) so: "Die Aktion ist gut, zuviel Trinken ist schlecht; es geht um die Gesundheit. Wir haben schon einmal andere beim Trinken gesehen. Das ist nicht schön."

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