30 Jahre Blaue Damen: Gute Engel für die Patienten

Seit 30 Jahren gibt es im Krankenhaus Maria Hilf die Blauen Damen, die die Pflege unterstützen.

Krefeld. Kissen aufschütteln, Zeitung holen oder Essen reichen. Es sind die kleinen Dienste, die den Patienten helfen, den Krankenhausaufenthalt erleichtern und die Damen in den blauen Kitteln mit der hübschen Brosche so unentbehrlich machen. Auch die Pflegedienstleitung weiß diese Unterstützung zu schätzen. In diesem Jahr gibt es die Blauen Damen 30 Jahre am Krankenhaus Maria Hilf.

Herbert Maas, Christian Sternberg und Dirk Leuker liegen in ihren Krankenhausbetten und haben gerade Besuch der freundlichen Helferinnen bekommen. „Die Blauen Damen sind eine gute Einrichtung, wenn man nicht aufstehen kann“, sagen die drei Männer. „Sie sind sehr hilfreich.“

Rosemarie van Lier, Frau der ersten Stunde und bis heute Leiterin des Teams, erinnert sich an die Anfänge: „Dr. Otto Paulitschek, der damalige Chefarzt der Chirurgie, brachte die Idee von einem Amerika-Aufenthalt mit. Wir haben dann mit vier Frauen begonnen. Sie haben den ersten Krankenhaushilfsdienst in der Diözese gebildet“, sagt van Lier weiter. „Sie sind der Caritas angeschlossen.“

Mit Elisabeth Kremershof und ihrer Tochter Birgit Vogt versehen Mutter und Tochter in Maria Hilf den ehrenamtlichen Dienst am Krankenbett. Sie wissen von vielen Sorgen und Nöten der Patienten zu berichten. „So hatten wir einen Patienten, der so plötzlich ins Krankenhaus kam, dass er seinen Wellensittich nicht in gute Hände geben konnte. Er war sehr unruhig und besorgt. Eine Kollegin nahm den Vogel dann für die Zeit mit nach Hause und der Mann freute sich.“ Sehr viel einfacher sei es, einen vergessenen Bademantel aus der Wohnung zu holen.

Ungleich wichtiger als die Erledigung dieser kleinen Dienste sei es auch, Geduld und ein offenes Ohr zu haben, zuhören zu können. „Ich kenne sehr viele Lebens- und Krankengeschichten“, sagt Kremershof, die den Dienst seit 21 Jahren versieht. Ebenso wichtig wie das offene Ohr sei auch die Verschwiegenheit. Bei Problemen könnten sie Seelsorger heranziehen.

„Durch die verkürzten Liegezeiten ist die Arbeit nicht einfacher geworden“, sagen die Blauen Damen. „Wir müssen uns wöchentlich auf neue Gesichter einstellen.“ Oft sei ihr Besuch auch nicht willkommen. Dann ziehen sich die Helferinnen zurück. Sie unterstützen aber nicht nur die Kranken, sondern ziehen auch einen Wert für sich selbst aus der Arbeit. „Wenn ich manchmal mit Patienten rede, werden meine Probleme ganz klein. Und wenn ich helfe, ist das mein Beitrag zur Nächstenliebe“, sagt Elisabeth Kremershof.

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