Weniger Lärm und Abgase

Die Mobilsparte der SWK freut sich auf neue Busse und Bahnen. Engagement in Bocholt vorerst gestoppt.

Krefeld. Das Jahr 2010 wird bei den SWK Mobil nicht nur im Zeichen der neuen Straßenbahnen stehen. Bis Mitte des Jahres werden voraussichtlich alle 19 neuen Fahrzeuge in der Stadt im Betrieb zu sehen sein. Denn hinzu kommen noch vier neue Hybridbusse, die ab Frühjahr im Linienverkehr fahren werden.

"Damit sind wir im Verkehrsverbund die Stadtwerke mit den meisten dieser Fahrzeuge", sagt SWK-Vorstand Carsten Liedtke stolz. Mit diesen Bussen könne man große Teile der Innenstadt abdecken und Abgase vermeiden.

Die WZ hat im April 2009 bereits exklusiv über die Einführung der neuen Fahrzeuge berichtet. Angeschafft werden die Busse (Stückpreis rund 650.000 Euro) mit Unterstützung eines Verkehrsverbund-Förderprogramms.

Bei diesen Fahrzeugen ist nicht nur der Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent geringer. Auch die Abgase werden reduziert, da der Dieselmotor in dem Moment abschaltet, wenn der Bus abgebremst wird - zum Beispiel beim Anfahren einer Haltestelle. Er rollt dann im Elektrobetrieb. Dafür wird die Bremsenergie über einen elektrischen Generator aufgenommen und zwischengespeichert.

Ein weiteres Pilotprojekt steht den SWK Mobil in der zweiten Jahreshälfte bevor. Dann soll für den Verkehrsverbund eine elektronische Einlasskontrolle in Krefelder Bussen und Bahnen getestet werden.

Für weniger Freude sorgt an der St. Töniser Straße der Rückzieher der Politik in Sachen Hülser Ringlösung. Liedtke: "Wir sind enttäuscht. Jetzt befinden wir uns wieder an dem Punkt, wo wir vor Jahren mit den Überlegungen angefangen haben. Aber wir werden die Stadt natürlich dennoch bei der Suche nach Alternativen unterstützen."

Ausgebremst wurde zunächst auch der Vorstoß der Mobil-Sparte, in Bocholt aktiv zu werden. Die Stadt hatte den Krefeldern im August den Zuschlag für ihren Verkehrsbetrieb gegeben.

Eigentlich sollten die Busse unter SWK-Regie ab 1. Januar bereits fahren. Doch nun gibt es einen Rechtsstreit mit unterlegenen Bietern. Vor Gericht soll nun die Grundsatzfrage geklärt werden, ob die SWK als Stadttochter in einer anderen Stadt tätig sein darf, oder ob sich dies mit dem Paragraphen 107 der Gemeindeordnung über die Begrenzung der wirtschaftlichen Tätigkeit städtischer Unternehmen nicht vereinbaren lässt.

Die SWK hatten sich im Juni bei der münsterländischen Stadt beworben und fünf Mitbewerber ausgestochen. Sie sollten im Rahmen eines Sieben-Jahres-Vertrags elf Busse und zwei Gelenkbusse zur Verfügung stellen. Vorher hatte der Regionalverkehr Münsterland den öffentlichen Personennahverkehr in der 73.000-Einwohner-Stadt betrieben.

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