Radio Welle Niederrhein: Live auf Sendung beim Jubiläum

Am 25. Geburtstag von Welle Niederrhein dürfen Interessierte einen Blick hinter die Kulissen des Krefelder Kultradios werfen.

Krefeld. Am Geburtstagssamstag lünkern zahlreiche Interessierte im Rahmen von Führungen hinter die Kulissen „ihres“ Radios. Die Welle Niederrhein feiert ihren 25-jährigen Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür. Den Radiomachern Löcher in den Bauch zu fragen, war ausdrücklich erwünscht. Mehr als zweieinhalb Millionen gespielte Hits, 106 000 Hörer täglich: Als Einstimmung serviert der demnächst scheidende Chefredakteur Markus Wöhrl Besuchern spannende Fakts zu „ihrem“ Radio. Sie erfahren auch, dass die Moderatoren nicht etwa die eigene Lieblingsmusik spielen, sondern der Sender den „besten Mix“ — 600 Titel täglich — über eine wöchentliche Umfrage generiert.

Anschließend geht’s für die Besucher-Teams über den Dächern von Krefeld ins Herz „ihres Radios“. „Wir sind die Seriösen und dürfen nicht lachen, wenn die Moderatoren Faxen machen“, ulkt Malte Albrecht vom Nachrichtenteam ganz und gar nicht unlustig, bevor er den Besuchern erläutert, wie „Nachrichten machen“ geht: „Wir gucken, was für die Hörer wichtig ist.“

Diese erfahren, dass am „Planertisch“ — der Schaltzentrale — die Fäden der Welle-Redaktion zusammen laufen, dort die Programmstücke „gestrickt“ werden. Nach der Bitte, „die Tiere hinter der Scheibe nicht zu füttern“, erleben die Besucher hautnah mit, wie „ihre“ Moderatoren Moritz Lapp und Cedric Bies auf Sendung gehen. Danach dürfen sie die beiden vor deren Moderatorenpult „löchern“. Die Frage ob „einer strafversetzt die Jingles drücken muss“, brennt einer Dame unter den Nägeln. Negativ! Dank einem Wunderwerk der Technik habe man hierfür zum Glück ein eigenes Tool. „Schreibt ihr die Texte selber?“ oder „Streitet ihr Zwei euch?“ interessiert Andere. Und dann heißt es: „Moritz, hör’ auf zu sprechen, wir haben in 40 Sekunden Moderation!“ Und schwupps geht es für den Besucher-Trupp weiter zum „rasenden Reporter“ Matthias Popp: „Wir sorgen dafür, dass die Moderatoren etwas zu erzählen haben.“ Woher die Reporter ihre Ideen bekämen, will eine Teilnehmerin wissen. „Wir halten täglich Redaktionskonferenz, durch Vorschläge von Hörern oder was einen von uns beschäftigt“, lautet die Antwort. Denn: „Das beschäftigt auch viele von Ihnen“, mutmaßt der Journalist.

Danach heißt es: Mutige vor! Edeltraud („Ich höre seit 25 Jahren jeden Morgen Welle Niederrhein“), die sich der Mutprobe „Probeaufnahme“ stellt, meistert ihre erste Moderation richtig klasse. Was erwarten die Besucher von „ihrer Welle“? Was ist „supi“ und was könnte besser sein? „Ich find’s gut, wie es ist, der Sender hat Lebendigkeit, die Musik stimmt und Aktionen, wie ‚Lichtblicke’ sind klasse“ sagt die Krefelderin Ilona L, seit der ersten Stunde „Welleranerin“. Außer: „Die Häufigkeit der Einspielungen in Zusammenhang mit Gewinnspielen nervt etwas“, räumt sie ein.

„Die Welle Niederrhein ist informativ, aktuell und regional“, sagen Stephanie und Frank Dohmen aus Nettetal zufrieden. Nur die „ewigen Wiederholungen bei den Gewinnspielen“ könnten weniger sein, finden auch sie. Tochter Karolin (15) wünscht sich „häufiger aktuelle Musik“. Ellen Rühl lobt: „Das ist unser Radio: immer aktuell aus der Nachbarschaft.“ Allerdings: „Der Bürgerfunk abends ist lahm, da schmeiß ich immer eine CD rein,“ verrät die Krefelderin.

„Bei Welle Niederrhein läuft coole Musik“, freut sich Kyra Roggenkamp (10). Und auch bei der Rentnerin Annelore Frangen läuft die „Welle“ den ganzen Tag. „Mir ist eine gute Mischung aus aktuellen Nachrichten und Musik wichtig“, fügt sie hinzu. „Barrierefreiheit in Krefeld“ - Themen dazu vermisst Petra Freining, selbst von einer Behinderung betroffen, in „ihrem“ Lokalsender.

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