Weiteres Geständnis im Drogenprozess

Auf der Anklagebank des Landgerichts sitzt eine sechsköpfige Drogenbande.

Krefeld. Langsam setzt sich im Drogenprozess bei den Angeklagten die Erkenntnis durch, dass man seine Beteiligung nicht länger leugnen kann. Ein weiterer Angeklagter, Kerim Ö., gab den größten Teil der gemeinschaftlich mit sieben anderen Beteiligten begangenen Taten zu.

Der seit dem 5. November 2008 in Untersuchungshaft sitzende 30-jährige Mann türkischer Herkunft berichtete über sein Leben. Er ist in Krefeld geboren, besuchte hier die Grund-, Real- und später die Hauptschule und arbeitete zehn Jahre mit Erfolg in einem hiesigen Großhandelsunternehmen.

Bis er im Jahre 2005 nach dem Tode seines Vaters mit Drogen in Berührung kam. Über leichtere Betäubungsmittel kam er zum Genuss von Kokain. "Ich habe mich selbst kaputt gemacht", gab er zu und bekannte, dass er von den geschmuggelten Drogen erhebliche Mengen für sich behalten hat. Aber eben auch verkauft, zumeist an Prostituierte in Sauna-Clubs.

Die Vorsitzende Richterin der großen Strafkammer des Krefelder Landgerichts kommentierte das Geständnis mit den Worten: "Es klärt sich langsam alles auf." Danach verlas sie die Auszüge aus dem Bundeszentral-Register.

Alle sechs noch auf der Anklagebank sitzenden Bandenmitglieder hatten schon früh Straftaten begangen und Geld- wie Freiheitsstrafen eingeheimst. Die einzelnen Strafkataloge lasen sich wie Auszüge aus dem Strafgesetzbuch.

Von gefährlicher Körperverletzung über Beleidigung und Hehlerei bis Betrug, Nötigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt war alles vertreten.Am Montag, 25.Mai, geht der seit 12. Januar 2009 andauernde Prozess in die nächste Runde. Dann wird ein Sachverständiger seine Gutachten über die Schuldfähigkeit der einzelnen Angeklagten vortragen. hw

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