Innenstadt-Kultur Warum das Folklorefest in Krefeld rockt

Internationale Musik, leckeres Essen aus verschiedenen Ländern: Auch 2018 hat das Folklorefest seinen Besuchern wieder viel geboten. Zwei Tage lang wurde in der Innenstadt gefeiert.

Innenstadt-Kultur: Warum das Folklorefest in Krefeld rockt
Foto: Strücken, Lothar (sl48)(Ja)

Moderator Johannes Floehr ist bereits während des Soundchecks ein wenig hibbelig. Erst als am Samstagabend Flavia Coelho auf die Bühne springt, legt sich seine Nervosität. Dicht an dicht stehen die Zuschauer am vor der Bühne am Platz An der Alten Kirche. Sie erwarten mit Spannung den„Wirbelwind“ aus Brasilien. Für Viele ist die Sängerin der Höhepunkt des diesjährigen Folklorefestes. Die Brasilianerin betritt aber nicht alleine die Bühne. Keyboarder Victor Vagh und Schlagzeuger Al Chonville begleiten sie und spielen 75 Minuten lang, was das Zeug hält.

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Foto: Strücken, Lothar (sl48)(Ja)

Afrobeats, Samba, Reggae, Rock und Jazz: Obwohl die Künstlerin eher von kleiner Statur ist, füllt sie den kompletten Platz mit ihrer großartigen Stimme. Sie kombiniert eingängige brasilianische Melodien mit vielen anderen musikalischen Stilrichtungen. Dazu wirbelt Coelho über die Bühne, tanzt, steht nicht still. Das steckt an, so dass auch die Zuschauer zu den Rhythmen bewegen. Als sie am Ende ihrer Show ein „Dankeschööön Krefeld“ ins Mikrofon haucht, bebt der Platz. Coelho hat die Besucher in ihren Bann gezogen, sie sind ganz aus dem Häuschen.

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Foto: Strücken, Lothar (sl48)(Ja)

Die nachfolgende Gruppe 47Soul aus Palästina und Jordanien hatte es nach dem Auftritt der stimmgewaltigen Brasilianerin nicht leicht. Aber auch sie lieferten einen tollen Auftritt mit nahöstlichen Klängen. Und so klang der Samstag langsam aus. Bereits am Nachmittag hatte Oberbürgermeister Frank Meyer gemeinsam mit der Krefelder Integrationsbeauftragten Tagrid Yousef sein Grußwort gesprochen. Er dankte vor allem den über 150 ehrenamtlichen Helfern, die sich, in ihrem roten T-Shirts erkennbar, um einen guten Ablauf des Festes bemühten. Um dem Gedanken des Folklorefestes gerecht zu werden trug Tagrid Yousef ein prächtiges palästinensisches Kleid ihrer Großmutter. Sie war gerne bereit Fragen über ihre Heimat und der dortigen Bräuche zu beantworten.

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Foto: Strücken, Lothar (sl48)(Ja)

Auch die Band Fanfare Ciocarlia aus Rumänien teilten musikalische Ergüsse ihrer Heimat am Freitag. Neben den Hauptacts auf der Bühne waren auch viele Straßenmusiker in der City unterwegs. Sechs hatten die Mitstreiter um Jordi Preußer und Bella Dura vom „Verein Initiative Folklorefest“ eingeladen. Sie kamen aus Persien/Essen, Norwegen/Krefeld, Kerken und aus Krefeld. Sie waren stets von begeisterten Zuschauern umringt

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Foto: Strücken, Lothar (sl48)(Ja)

Doch was wäre ein Folklorefest ohne gemeinsames Essen und Trinken? Auf dem kleinen Platz zwischen Schwanenbrunnen und Kirche gab es neben vielerlei Getränken, auch kulinarisches aus verschiedenen Ländern: Die Besucher konnten zwischen indischen Spezialitäten, türkischen Häppchen und leckeren Angeboten aus Eritreä, Griechenland und Portugal wählen. Geduldig standen die Menschen in den Schlangen an, lachten und unterhielten sich.

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Foto: Strücken, Lothar (sl48)(Ja)

Ganz entspannt, ganz locker. Am Schwanenbrunnen selbst kamen auch die Jüngsten zu ihrem Recht. Hier hatte das „Kleinste Märchenmuseum der Welt“ aus Goch mit Heinz Böhmler seinen Anhänger aufgestellt und die Kinder erfreut. Und weil die Kapazität nur jeweils fünf bis sechs Kinder ausgelegt war, unterhielt der Bochumer Tobias Schneider als Gaukler die wartenden Kinder.

Mit seinem gekonnten Diabolo-Werfen und in seinem Mittelalterkostüm füllt er auch die Umbaupausen vor der Hauptbühne. Ein friedliches Fest für Groß und Klein.

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