Wahlprogramm-Check: Krefelder City als grüne Oase

Beim WZ-Wahlprogramm-Check geht es um die Zukunft der Innenstadt.

Krefeld. Die Krefelder City ist eine grüne Oase, die vier Wälle strahlen im alten Glanz, Plätze sind so gestaltet, dass sich Kinder und Erwachsenen hier wohlfühlen. Die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern in der Innenstadt steigt bei Familien mit Kindern spürbar, so dass viele Immobilienbesitzer ihre seit langem leerstehenden Ladenlokale schließen und umbauen.

Was klingt wie eine schöne Utopie, könnte in der nächsten Wahlperiode Wirklichkeit werden, wenn alle vier großen im Rat vertretenen Fraktionen an einem Strang ziehen. Doch leider hört die Gemeinsamkeit dort auf, wenn man darüber spricht, wie dies zu erreichen ist. Und dann gibt es da noch Knackpunkte wie den Verkehr oder die Parkplätze.

Auch die CDU träumt von der Innenstadt als akzeptierte Wohnlage für Familien, spricht unter anderem vom Umbau leerstehender Büros zu diesem Zweck. Allerdings: Man will niemanden zwingen. "Wenn jemand sein Häuschen im Grünen haben will, soll er das in Krefeld auch bekommen und nicht in die Nachbargemeinden abwandern", heißt es.

Deshalb werden weitere Baugebiete in den Außenbereichen erschlossen. Da die Nachfrage nach Wohnraum insgesamt aber voraussichtlich sinken wird, kann dieses "Sowohl als Auch" irgendwann zu Leerständen führen.

Klar ist der CDU, dass die Innenstadt attraktiver werden muss - zum Beispiel durch eine Verschönerung der Wälle und mehr Kinderfreiräume. Für die CDU gehört dazu aber auch ein attraktiver Einzelhandel, und der braucht mehr Parkraum. Zu Ideen wie Stadtbad, Markthalle, Passage, usw. enthält das CDU-Programm kaum Aussagen.

Davon liefert die SPD eine Menge: Sie will eine Markthalle, kann sich grachtenähnliche Gräben auf den Wällen vorstellen, begrünte Plätze und weitere Überdachungen à la Königstraße. Ob die SWK wirklich Spaß an der Übernahme des Stadtbades an der Neusser Straße haben, muss sich erst noch herausstellen - zumindest ist es aber eine Idee, diesen Bereich wieder zu beleben.

Um all dies umzusetzen und im Austausch mit den Bewohnern und Einzelhändlern zu bleiben, will die SPD einen "Kümmerer" für die Innenstadt. Zudem fordert sie einen Masterplan, damit das Hin und Her von Ideen und Einzelaktionen ein Ende hat. Mit dem Thema Verkehr in der City kann sich die SPD hingegen gar nicht anfreunden. Das passt nicht zur familienfreundlichen Stadt. Die muss - zum Beispiel auf dem Ostwall - auch Platz für Fußgänger und Radfahrer bieten.

Für die Grünen hat die Nutzung von Freiräumen und Lücken in der Innenstadt absoluten Vorrang. Hier müsse begrünt, modernisiert werden - mit mehr Gewicht für den Denkmalschutz. Eine Spielleitplanung soll die City auch für kleine Krefelder attraktiver machen. Die "Rennstrecke" St.-Anton-Straße soll beruhigt werden. Wo der Verkehr aus dem Westen alternativ geführt wird, verraten die Grünen nicht.

Statt Masterplan fordert die FDP die Umsetzung des Stadtumbaus West, der mit Fug und Recht als Grundlage für einen Masterplan gelten kann. Eine Quartiersentwicklungsgesellschaft könnte unter anderem für unterirdischen Parkraum und eine Aufwertung der Gebäude sorgen. Passage und Markthalle finden auch bei der FDP Gefallen. Zudem wollen die Liberalen für den Einzelhandel zentrale Lagen festlegen und gegebenenfalls verdichten.

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