Analyse Wagener-Rückzug ändert nichts für den Theaterplatz

Die Konsequenz aus dem öffentlichen Scharmützel.

Analyse: Wagener-Rückzug ändert nichts für den Theaterplatz
Foto: DJ

Krefeld. Der endgültige Rückzug von Investor Gerald Wagener aus dem Projekt Theaterplatz ist konsequent — und er kommt weder überraschend noch ändert er etwas. Die immergleiche Gefechtslage, mindestens seit Frühjahr 2017, ist folgende: Stadtdirektorin Beate Zielke und Dezernent Martin Linne halten eine Ausschreibung rechtlich für alternativlos, Wagener schließt eine Ausschreibung kategorisch aus.

Es sind Fronten, die nicht aufgeweicht werden, das ist klar. Es sei denn, irgendjemand hätte gehofft, dass sich die ehrenamtliche Kommunalpolitik eher an der Rechtsauffassung Wageners orientiert als an der ihrer Verwaltung.

Das Projekt Kongresszentrum ist daher schon lange tot. Also alles beim Alten auf dem Theaterplatz. Allerdings mit völlig unnötigen Macken.

Dass es bis zum Ende dieses Missverständnisses so lange dauert, schadet der Stadt. Erst wirft Wagener Linne und Co Rechtsbruch vor, weil die Stadtplanung bei der Kesselhaus-Jury mitwirkt, dann setzt er Oberbürgermeister Frank Meyer ein Ultimatum und will damit seinen speziellen Dezernenten-Freund komplett aus der Theaterplatz-Planung verbannen. Am Ende heißt es, sei es Linne, der der Stadt schade mit dem „öffentlichen Diskreditieren von Investoren“.

Und Linne? Der lässt keine Chance verstreichen, um deutlich zu machen, dass er eine Sanierung das Seidenweberhauses ablehnt, eine Stadthalle in der Stadtmitte für wenig belebend hält und das Kesselhaus favorisiert. Er wird nicht entscheiden, sondern die Politik.

Wahrscheinlich im Herbst. Zunächst soll ein Experten-Gutachten klären, welche Voraussetzungen eine moderne Veranstaltungshalle erfüllen muss, um auf dem Markt bestehen zu können. Mindestens solange sind folgende drei Varianten im Rennen: Sanierung Seidenweberhaus, Abriss und Neubau auf dem Theaterplatz, Abriss plus Ideenwettbewerb für den Theaterplatz und Veranstaltungen im Mies-Park.

Die Option, Wagener und seine finanzstarken Investoren machen zu lassen, war für Zielke und Linne keine.

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