WZ-Serie Abzocke Vorsicht vor unseriösen Routenplanern im Netz

Der Button „Registrieren“ entpuppt sich als eine tückische Klickfalle — mit Kosten bis zu 500 Euro.

WZ-Serie Abzocke: Vorsicht vor unseriösen Routenplanern im Netz
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein kostenloses Gewinnspiel — dies klingt zunächst verlockend. Dahinter kann sich aber eine perfide Kostenfalle verbergen. So wie im Falle unseriöser Anbieter von Routenplanern im Netz, vor denen die Verbraucherzentrale Krefeld derzeit warnt.

Das erwähnte Gewinnspiel lockt den Verbraucher zur Anmeldung. Dieser klickt auf den Button ‚Registrieren’. Eine tückische Klickfalle! Denn die Kosten — bis zu 500 Euro — werden vielen erst klar, wenn Rechnungen und Mahnungen der Seitenbetreiber ins Haus flattern. „Erklärungen und rechtlichen Rat hierzu suchen Betroffene derzeit auch bei uns“, berichtet Elisabeth Elsner, Beratungsstellenleiterin der Verbraucherzentrale Krefeld. „Die Unternehmen sind der Ansicht, dass bereits mit dieser Anmeldung ein kostenpflichtiger Vertrag zustande gekommen wäre“, so Elisabeth Elsner.

Zwar findet sich auf den Routenplaner-Seiten am unteren rechten Rand ein Hinweis, dass der angebotene Service 480 oder 500 Euro für 24 Monate kostet. Und auch in den Nutzungsbedingungen wird der im Voraus zu zahlende Betrag erwähnt. „Doch es war nicht unmissverständlich erkennbar, dass mit dem Klick auf den Registrierungsbutton zahlungspflichtig bestellt wird“, so Elisabeth Elsner. Genau dies verlangt jedoch der Gesetzgeber bei Käufen im Internet: einen eindeutig beschrifteten Button „Kaufen“ oder eine andere eindeutige Bezeichnung, wenn der Bestellvorgang abgeschlossen wird. „Ist der Button nicht auf diese Weise gekennzeichnet, müssen Verbraucher in keinem Fall zahlen“, erklärt Elisabeth Elsner.

Manche unseriöse Routenplaner-Internetseiten sind inzwischen dazu übergegangen, den Button gesetzeskonform zu beschriften. Das bedeutet aber nicht, dass die Anbieter mit „Kaufen“-Buttons nun immer rechtmäßig handeln und Nutzer in jedem Fall zu einer Zahlung verpflichtet wären. Es bestehen weiterhin erhebliche Zweifel, ob die Anbieter alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten und genügend Informationen erteilt haben, damit ein Vertrag überhaupt zustande gekommen ist.

„Betroffene sollten sich von Rechnungen und Mahnungen keineswegs einschüchtern lassen und den verlangten Betrag nicht zahlen“, erläutert Elisabeth Elsner. Stattdessen sollte der Betreiber der Internetseite aufgefordert werden, den Vertragsschluss zu beweisen und hilfsweise der Widerruf des Vertrags erklärt werden.

Hier kann die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale in Krefeld helfen. Diese kostet neun Euro. Kontakt und Terminvereinbarung unter Telefon 41211-01 oder Fax 41211-09 und [email protected]. Tipp: ausschließlich Routenplaner im Netz nutzen, die anmeldefrei sind.

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