Videokonferenz mit Russland: Weihnachtsfeier globalisiert

Die Klasse 6b des Gymnasiums am Stadtpark hat Kindern in Uljanowsk deutsche Bräuche gezeigt.

Krefeld. Klappt es, oder klappt es nicht? Im Studienraum des Gymnasiums am Stadtpark herrscht Unruhe. Die Schüler der Klasse 6b reden laut durcheinander, immer wieder wandert ihr Blick nach vorne. Auf der Leinwand ist aber noch nicht das zu sehen, auf das alle so sehnsüchtig warten: Live-Bilder aus einer Schulklasse im russischen Uljanowsk, fast 3000 Kilometer von Krefeld entfernt. Per Videokonferenz wollen die Schüler gemeinsam Weihnachten feiern und sich von den jeweiligen Bräuchen in ihrem Land berichten.

„Alle Kinder haben etwas vorbereitet“, erzählt die Lehrerin Ursula Mielke-Hölscher. Und das zum Glück nicht umsonst, plötzlich steht die Leitung. Auf der Leinwand erscheinen Stuhlreihen, auf denen jede Menge Kinder sitzen: Weihnachten ist erfolgreich globalisiert. Die 6b jubelt, es kann losgehen. Allerdings nicht ganz wie geplant. In der russischen Schule ist nicht nur eine Klasse zusammengekommen, sondern gleich alle. Und gesendet wird auch nicht aus einem kleinen Raum, sondern aus der Aula.

„Das scheint eine große Schulfeier zum Jahresende zu sein“, sagt Mielke-Hölscher. Trotzdem hält sich die 6b an ihr Programm. Die Kinder haben sich schließlich viel vorgenommen: Leonie, Agatha und Tim Luca spielen Weihnachtslieder auf ihren Instrumenten, andere erzählen den russischen Kindern, was ein Adventskranz ist, wie hierzulande typischer Weihnachtsschmuck aussieht oder wie die Bescherung an Heiligabend vonstatten geht. Und sogar ein Nikolaus steht als Statist herum, um den Freunden in Uljanowsk auch diesen Brauch live und in Farbe zu zeigen.

Leider lassen Ton- und Bildqualität zu wünschen übrig. „Ich weiß nicht, wie gut unsere Beiträge in Uljanowsk verstanden werden“, sagt Mielke-Hölscher.

Die Schüler dort haben zudem etwas anderes vorbereitet als gedacht, zeigen überwiegend Gesangs- und Akrobatiknummern. Ihre Weihnachtsbräuche kommen nur am Rand zur Sprache. „Ich finde die Idee mit der Videoübertragung aber gut“, sagt Leonie. „Man lernt die Kinder ein bisschen kennen, obwohl sie weit entfernt sind.“ Insgesamt ist auch Mielke-Hölscher zufrieden. „Aber beim nächsten Mal müssen wir uns etwas besser absprechen.“

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