Verkehrs-Chaos auf Krefelds Kosten?

Currenta arbeitet mit dem Duisburger Hafen zusammen

Currenta ist ein Wirtschaftsunternehmen, das seinen Chemiepark in Uerdingen und die Aktivitäten dort zunächst einmal unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet. Was für den Standort sinnvoll und wirtschaftlich ist, kann das Unternehmen unabhängig von anderen entscheiden.

Insofern läuft die Kritik aus Krefelds Verwaltung und Politik an der Entscheidung, mit dem Duisburger Hafen zu kooperieren, ins Leere. Egal, ob Currenta das Vorhaben vorher abgesprochen hat, egal, ob das Projekt mit Krefeld gar nicht umzusetzen wäre — das Unternehmen muss sich nicht rechtfertigen.

Eine andere Frage ist die des Umgangs miteinander. Bei einem so großen Arbeitgeber bestehen natürlich gegenseitige Abhängigkeiten. Eine gute Nachbarschaftspflege hilft da enorm. Aber erstens hat sich Krefeld in der Kraftwerksdiskussion bislang auch nicht gerade vorbildlich verhalten. Und zweitens ist für Currenta auch Duisburg Nachbar.

Dass die beiden Häfen Düsseldorf/Neuss und Duisburg knallharte Konkurrenten sind, ist nicht erst seit dem Zuschlag für Düsseldorf in Sachen Krefelder Hafen so und gehört ebenso in die Kategorie freie Wirtschaft, von der die Kunden ja sogar profitieren können.

Ein Thema allerdings sollten Politik und Verwaltung in Krefeld sehr kritisch betrachten — und das ist die Frage der zusätzlichen Verkehrsbelastung auf unserem Stadtgebiet. Das ist sowohl im Zusammenhang mit dem geplanten Terminal in Hohenbudberg als auch mit dem geplanten Vorbahnhof im Chemiepark zu sehen. Die Stadtspitze muss darauf drängen, dass diese Frage in das Genehmigungsverfahren einfließt, bei dem Krefeld angehört wird.

Wenn das nicht gelingt, können wir hier nicht nur die lange diskutierte verbesserte Anbindung des eigenen Hafens, sondern auch gleich den Luftreinhalteplan und die Feinstaubwerte getrost vergessen.

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